Mit umstrittenem Plan für Migrantinnen löst Republikaner Empörung aus

Mit umstrittenem Plan für Migrantinnen löst Republikaner Empörung aus Von: Ines Alberti Drucken Teilen Neuer Zündstoff in der US-Migrationsdebatte: Ein Republikaner schlägt vor, Migrantinnen mit Incels zu vermählen. Sein Ziel: Gouverneur von Kalifornien. Sacramento – In einer Zeit, in der die Einwanderungsdebatte in den USA ohnehin aufgeheizt ist, sorgt der republikanische Gouverneurskandidat Kyle Langford in Kalifornien für Aufsehen mit einem Vorschlag, der sprachlos macht: Migrantinnen ohne Papiere sollen im Land bleiben dürfen – wenn sie kalifornische Dauer-Singles heiraten. Langford, ein 24-jähriger Baumanager aus San Jose, bezeichnet sich selbst als „christlichen Öko-Nationalisten“ und erinnert inhaltlich wie auch mit seiner Körpersprache an Donald Trump. Im April äußerte er in einem Podcast die Idee, illegalen Einwanderinnen ein Jahr Zeit zu geben, einen „kalifornischen Incel“ zu heiraten – oder abgeschoben zu werden. „Incels“, ein Kofferwort für „involuntary celibate“ (deutsch: „unfreiwillig zölibatär“), sind meist junge Männer, die sich als unfähig sehen, eine Partnerin zu finden, und oft zu extremen politischen Ansichten neigen. Internet-Persönlichkeit Lilly Gaddis (links) und Republikaner Kyle Langford während eines Gesprächs. © Screenshot: Right Wing Watch/X Kyle Langford will Kaliforniens Gouverneur werden und macht kontroversen Vorschlag „Wir wissen, wer ihr seid, wir wissen, wo ihr seid. Wenn ihr einen unserer kalifornischen Incels heiratet, dann könnt ihr bleiben. Aber wenn nicht, dann werdet ihr eben zurückgeschickt“, erklärte Langford in einer Mischung aus Drohung und vermeintlichem Lösungsansatz. „Ich bin für Abschiebung. Ich dachte, zuerst alle Männer abzuschieben, und den Frauen vielleicht so ein Jahr Zeit zu geben, um zu heiraten. Genug Leute haben mir gesagt, dass ich darüber nachdenken soll. Ich sage nur, wir geben ihnen ein Jahr Zeit.“ Laut Newsweek stammt die Aufnahme aus einer Folge von „The Lilly Show“ mit Internetpersönlichkeit Lilly Gaddins. Sie war bekannt geworden, weil sie in einem Video das N-Wort benutzt und daraufhin ihren Job verloren hatte. Gaddins, die – milde ausgedrückt – ebenfalls konservative Ansichten vertritt, schien Langfords Vorschlag köstlich zu amüsieren. Langford, ein selbsternannter Anhänger des bekannten Rechtsextremen Nick Fuentes, sieht in seinem Vorschlag offenbar eine Win-Win-Situation: Einerseits würde er unerwünschte Einwanderer loswerden, andererseits frustrierten jungen Männern zu Partnerinnen verhelfen. Dass er dabei Frauen wie Ware behandelt und grundlegende Menschenrechte mit Füßen tritt, scheint den Gouverneurs-Kandidaten nicht zu stören. Gouverneur-Kandidat Langford hat laute Gefolgschaft in sozialen Medien Trotz – oder vielleicht gerade wegen – seiner extremen Positionen hat Langford eine gewisse Anhängerschaft gewonnen. In den sozialen Medien ist er sehr aktiv und wird dort etwa von „Groypers“ unterstützt, ein Begriff, der mit der Alt-Right-Bewegung in Verbindung gebracht wird. Stolz teilte er auf X zudem einen Screenshot davon, dass ihm Tristan Tate, der Bruder von Andrew Tate, jetzt folge. Die Reaktionen auf Langfords Vorschlag waren erwartungsgemäß heftig. „Das ist der abscheulichste, unvertretbarste Vorschlag, den ich je gehört habe“, kommentierte ein Nutzer unter einem Video zu Langfords Aussage auf YouTube. „Das könnte genauso gut direkt aus den Seiten von ‚Der Report der Magd‘ stammen.“ Entsetzte Reaktionen auf Vorschlag von Incel-Heirat Andere Kommentatoren wiesen auf die offensichtliche Doppelmoral hin: „Republikanische Männer, die nach Señoritas gieren... aber Angst vor den Señors haben“, schrieb ein Nutzer sarkastisch. Ein anderer fragte rhetorisch: „Warum haben republikanische Männer solche Schwierigkeiten, Frauen anzuziehen?“ Trotz der Empörung, die sein Vorschlag ausgelöst hat, scheint Langford unbeeindruckt. In einem Statement gegenüber Newsweek verteidigte er seine Idee als „Initiative, die die Familienbildung im Staat Kalifornien fördern“ werde und behauptete, dass die „Förderung gesunder, stabiler junger Familien“ seine „oberste Priorität“ sei. Es bleibt abzuwarten, wie weit Langford mit seiner extremen Agenda in der kalifornischen Gouverneurswahl 2026 kommen wird. Derzeit wird der „Bear State“ Kalifornien vom demokratischen Gouverneur Gavin Newsom regiert. Dessen Legislatur endet jedoch im kommenden Jahr. Auf demokratischer Seite wird auch die ehemalige Vize-Präsidentin Kamala Harris als Kandidatin gehandelt. Kalifornien ist traditionell in demokratischer Hand.