Umweltaktivistin droht Gefängnis, doch ein anderes Szenario bereitet ihr mehr Sorgen Von: Niklas Noack Drucken Teilen Die bekannte Umweltaktivistin Anja Windl könnte in Deutschland ins Gefängnis kommen. Aber ein anderes Zukunftsszenario beunruhigt sie mehr. Stuttgart - Anja Windl, in vielen Medien als „Klima-Shakira“ bekannt, hat weiter mit der Justiz zu kämpfen. Aktuell läuft in München ein Prozess gegen die 28-Jährige, weil sie im Jahr 2023 eine Abfahrt der A8 nahe München blockiert haben soll. Auch in Stuttgart wird ihr eine Aktion vorgeworfen. Hintergrund ist, dass sie am 15. August 2024 mit Bolzenschneidern ein Loch in einen Zaun des Stuttgarter Flughafens geschnitten haben und sich neben der Landebahn auf eine Rollbahn festgeklebt haben soll. Anja Windl könnte eine Ersatzfreiheitsstrafe in Deutschland antreten Deshalb hat die Aktivistin jetzt einen Strafbefehl erhalten. Demnach muss sie 180 Tagessätze á 30 Euro zahlen, sprich: 5400 Euro. Somit wäre die 28-Jährige, weil die Strafe mehr als 90 Tagessätze beträgt, vorbestraft. Das Geld, um die Strafe zu zahlen, hat sie wohl nicht. In der Vergangenheit finanzierte sie Bußgelder mit Spenden. Das Problem: Sollten keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, müsste sie eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten. Klimaaktivistin Anja Windl hat nicht nur Angst vorm Gefängnis. © picture alliance/dpa/APA | Erwin Scheriau Klimaaktivistin Anja Windl fürchtet sich vor der „Brandstiftung“, die sich „Regierungen leisten“ Ob sie Angst vor einer Haftstrafe in Deutschland hat? Gegenüber der Bild sagte sie: „Ehrlicherweise ja, ich habe Angst vor einer Haftstrafe.“ Allerdings ist das Gefängnis nicht ihre größte Sorge. Noch mehr fürchte sie sich vor dem, „was gerade passiert“: „Regierungen leisten Brandstiftung an unserer Zukunft. Flughäfen verursachen Milliarden an Schäden und befeuern die Klimakatastrophe weiter.“ Sturzfluten, Erdrutsche und jetzt noch Schnee – Bilder zeigen heftiges Ausmaß des Italien-Unwetters Fotostrecke ansehen Weil die Klimaaktivistin Einspruch einlegen will, kommt es also wohl zum Prozess in Stuttgart. Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich ist Windl bekannt. Dort hat sie bereits zweimal jeweils sechswöchige Haftstrafen im Sinne einer Ersatzhaft verbüßt, die sie als Angehörige der „Letzten Generation“ erhalten hatte. Außerdem wurde gegen die Niederbayerin ein zweijähriges Aufenthaltsverbot für Österreich ausgesprochen, das bisher jedoch nicht rechtskräftig ist. Windl zog einst nach Graz, um in Österreich zu studieren.