Die virtuelle Open-Source-Browserumgebung Neko ist in Version 3.0.0 erschienen. Mit ihr lassen sich unterschiedliche Browser in einem Docker-Container ausführen und so aus der Ferne nutzen. Ebenso ist ein gemeinsamer Zugriff mehrerer Personen möglich. Die neue Version von Neko funktioniert auch mit dem Firefox-Ableger Waterfox. Zudem unterstützen die ARM-Images des Tools jetzt auch Brave und Vivaldi. Neben Browsern können Nutzer andere Linux-Anwendungen installieren. Anzeige Neko für interaktive Präsentationen und als VPN-Alternative Neko verwendet den WebRTC-Standard, um einen Desktop in einem Docker-Container zu streamen. Mit dem Zugriff mehrerer Nutzer lässt sich die Anwendung laut Entwickler Miroslav Šedivý in Unternehmen für interaktive Präsentationen, etwa im Support oder bei Workshops, einsetzen. Ebenso sei sie als kollaboratives Tool geeignet, zum Beispiel für eine gemeinsame Recherche oder die Überprüfung von Programmcode. Weiterhin lassen sich virtuelle Browser analog zur Hyperbeam-API in Websites einbinden. Einzelne Nutzer streamen mit Neko containerisierte Anwendungen und Desktops, eine Alternative zu Kasm Workspaces. Ebenfalls können Anwender mit Neko einen abgeschirmten Browser nutzen, der keine Cookies auf dem eigenen Rechner hinterlässt und dem Erkennen von Systeminformationen zu Werbezwecken mittels Fingerprinting vorbeugt. Außerdem ist bei einer Neko-Installation im Unternehmensnetzwerk der Nutzerzugriff auf das Intranet oder interne Anwendungen ohne eine VPN-Verbindung möglich. Docker-Images für Browser auf Firefox- und Chromium-Basis Mit vorgefertigten Docker-Images unterstützt Neko auf der AMD64-Architektur Firefox, dessen Fork Waterfox und Tor. Zusätzlich stehen Images für verschiedene Chromium-basierte Browser bereit, darunter Google Chrome, Microsoft Edge, Brave, Vivaldi und Opera. Nutzer müssen Browsern auf Chromium-Basis mindestens zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zuweisen. Für ARM64-Systeme gibt es Images mit Firefox, Chromium, Brave und Vivaldi, jedoch ohne DRM-Support. Weiterhin stellt Šedivý weitere Images mit GPU-Unterstützung für Intel- und Nvidia-Chips zur Verfügung. Zudem unterstützt Neko auf AMD64-, ARM64 und ARMv7-Systemarchitekturen standardmäßig VLC, den Remote-Desktop-Client Remmina und die Desktop-Umgebungen KDE und Xfce. Ebenfalls können Nutzer eigenständig andere Tools installieren. Ferner lässt sich Neko auch außerhalb von Docker-Containern direkt auf dem Host installieren und mit dem X-Server verbinden. Šedivý rät davon jedoch ab. Wegen Anpassungen an der Struktur der Konfigurationsdateien enthält Neko 3.0.0 einen Legacy-Modus. Er ist aktiv, wenn das Tool eine Konfiguration der Vorversion erkennt, lässt sich aber ein- und ausschalten. Weitere Aktualisierungen in Neko 3.0.0 umfassen ein Screencast-Feature als Fallback-System für WebRTC, geänderte Verzeichnisstrukturen und Plugins für Chats und Dateiuploads. Alle Neuerungen des Tools unter der Apache-2.0-Lizenz finden sich in den Release-Notes auf GitHub. Šedivý zufolge sind künftig auch direkte Verbindungen mittels der RDP- und VNC-Protokolle denkbar, sodass Neko nur noch als Relayserver für WebRTC agiert. Zuletzt erhielt auch Docker Mailserver in Version 15 ein Update für Passwortbestätigungen und SASL-Authentifikation. Anzeige (sfe)