US-Präsident Donald Trump hat nach Berichten verschiedener Medien mehrere Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates gefeuert. Der New York Times zufolge soll sechs Mitarbeitern gekündigt worden sein. Eine offizielle Bestätigung der US-Regierung gibt es bisher nicht. Auf eine Reporterfrage sagte Trump allerdings: "Wir entlassen immer Leute, die wir nicht mögen oder die uns ausnutzen, oder Leute, die jemand anderem gegenüber loyal sind." Der Grund für die Entlassungen war nicht unmittelbar klar. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet mit Bezug auf ungenannte Quellen, bei den Hintergrundchecks der Mitarbeiter seien Probleme aufgetaucht. Die New York Times stellt eine Verbindung zwischen den Entlassungen und einem Treffen Trumps mit der rechten Influencerin Laura Loomer im Oval Office her. Loomer, die bereits im Wahlkampf prominent an Trumps Seite aufgetreten war, habe dem Präsidenten bei dem Treffen eine Liste von Mitarbeitern unterbreitet, die ihrer Ansicht nach Trump gegenüber nicht loyal gewesen seien. Trump streitet einen Zusammenhang zwischen dem Treffen mit Loomer und der Entscheidung, sich von den Mitarbeitern zu trennen, ab. Sie sei "überhaupt nicht" involviert gewesen, sagte Trump auf eine Frage von Reportern. Trump bezeichnete Loomer als "große Patriotin". "Sie gibt Empfehlungen ab (...) und manchmal höre ich auf diese Empfehlungen", sagte der Präsident. Auch NSA-Direktor entlassen Nach einem Bericht der Washington Post hat die US-Regierung zudem den Direktor der Nationalen Sicherheitsbehörde (NSA), Timothy Haugh, entlassen. Die Zeitung beruft sich dabei auf Regierungskreise. Auch seine Stellvertreterin Wendy Noble musste demnach ihren Posten räumen und wurde auf eine neue Stelle im Büro des Unterstaatssekretärs für Nachrichtendienste im Pentagon versetzt, zu dessen Abteilung die NSA gehört. © Lea Dohle Newsletter Was jetzt? – Der tägliche Morgenüberblick Starten Sie mit unserem kurzen Nachrichten-Newsletter in den Tag. Erhalten Sie zudem freitags den US-Sonderletter "Was jetzt, America?" sowie das digitale Magazin ZEIT am Wochenende. Registrieren Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt. Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement. Diese E-Mail-Adresse ist bereits registriert. Bitte geben Sie auf der folgenden Seite Ihr Passwort ein. Falls Sie nicht weitergeleitet werden, klicken Sie bitte hier . Vorläufiger neuer NSA-Direktor wird laut dem Bericht William Hartmann, der bisher das US-Cyberkommando stellvertretend geleitet hatte. Gründe für die personellen Veränderungen sind bislang nicht bekannt, das Weiße Haus und das Pentagon reagierten zunächst nicht auf Anfragen. Haugh hatte die Position erst vor etwas mehr als einem Jahr übernommen und verfügt über mehr als dreißig Jahre militärische Erfahrung im Cyberbereich. Im Rahmen einer gemeinsamen Initiative mit der NSA war er führend daran beteiligt, die US-Kongresswahlen 2018 vor russischen Einflussversuchen zu schützen. Dabei verantwortete er offensive Maßnahmen gegen russische Troll-Netzwerke, veranlasste die Veröffentlichung russischer Spionage-Malware und führte sogenannte "Hunt Forward"-Missionen durch, bei denen russische Geheimdienstaktivitäten aus osteuropäischen Regierungsnetzwerken verdrängt wurden. Das bestätigte Jason Kikta, ein früherer Mitarbeiter des US-Cyberkommandos, gegenüber der Zeitung. Verschwörungstheoretikerin im Oval Office Loomer ist für ihre rassistischen und verschwörungsideologischen Äußerungen bekannt und hatte zu den Anschlägen vom 11. September einst verbreitet, diese seien ein "inside job" gewesen, also von der US-Regierung selbst angezettelt worden. Sie bestätigte ihr Treffen mit Trump im Onlinedienst X. "Es war eine große Ehre, Präsident Trump zu treffen und ihm die Ergebnisse meiner Recherchen zu unterbreiten", schrieb Loomer. Trumps Nationaler Sicherheitsratsberater, Mike Waltz, steht seit März in der Kritik, weil er versehentlich einen Journalisten zu einer Chatgruppe auf der kommerziellen Plattform Signal mit ranghohen Vertretern der US-Regierung eingeladen hatte, in der geheime Angriffspläne auf die Huthi-Miliz im Jemen besprochen wurden. Weitere Mitglieder waren Vizepräsident J. D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth. Gegen Hegseth hat das Pentagon nun Ermittlungen wegen der Nutzung kommerzieller Chatanbieter eingeleitet. Die US-Regierung hat strenge Regeln, was die Kommunikation von Informationen unterschiedlicher Geheimhaltungsstufen betrifft. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Sicherheitsberater Waltz noch mindestens 20 weitere Signal-Chatgruppen eingerichtet hatte. Diese dienten der Abstimmung bei Themen wie China, Nahostpolitik, Afrika und Europa.