US-Zölle: Asiatische Börsen brechen angesichts neuer US-Zölle weiter ein
Nach den von Präsident Donald Trump verkündeten neuen US-Zöllen melden die Börsen weltweit weiter starke Verluste. So fiel der Dax in den ersten Minuten nach der Eröffnung um 0,68 Prozent auf 21.569 Zähler. Zu den größten Verlierern zählten in den ersten Minuten die Bankaktien, größter Gewinner waren die Wertpapiere aus der Rüstungsindustrie. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Freitag um 0,44 Prozent auf 26.757 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 verlor rund ein Prozent. Der europäische Branchenindex sank um vier Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar, nachdem er bereits am Vortag 5,5 Prozent eingebüßt hatte. Für den Euro ging es zum Wochenschluss dagegen weiter nach oben. Die Gemeinschaftswährung stieg um bis zu 0,5 Prozent auf 1,1107 Dollar, das Plus beläuft sich auf Wochensicht auf gut zwei Prozent. In den USA hatte am Donnerstag nach Ankündigung der neuen US-Zölle ein Ausverkauf an den Börsen eingesetzt. Das New Yorker Leitbarometer Dow Jones Industrial stürzte auf das tiefste Niveau seit September 2024 ab. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes waren noch stärker von Verlusten betroffen. Der Dollar-Index gibt mit 101,54 Punkten in der Spitze um 0,5 Prozent nach. Über die gesamte Woche gesehen hat er 2,4 Prozent an Wert verloren. Zeitweise war der Index mit 101,267 Zählern auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gefallen. Öl- und Kupferpreise sinken weiter Rezessionsängste lassen die Preise für Öl und Kupfer zum Wochenschluss erneut abrutschen. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verbilligen sich in der Spitze um mehr als ein Prozent auf 69,28 beziehungsweise 66,06 Dollar je Fass. Auf Wochensicht sacken die Preise um 5,7 beziehungsweise 4,8 Prozent ab. Anleger fürchten, dass die von US-Präsident Donald Trump verhängten drastischen Zollerhöhungen einen weltweiten Konjunktureinbruch und damit eine niedrigere Ölnachfrage zur Folge haben. Verstärkt wird der Preisdruck durch die jüngste Entscheidung der Opec+-Gruppe. Die Gruppe erdölexportierender Staaten will im Mai ihre Produktion deutlich steigern. Auch beim Industriemetall Kupfer stehen die Zeichen aufgrund der Konjunktursorgen auf Ausverkauf. Der Preis fällt um bis zu 1,1 Prozent auf 9.263 Dollar je Tonne und ist damit so billig wie zuletzt Mitte Februar. Asiatische Börsen machen starke Verluste Die asiatischen Börsen sind zum Ende der Woche erneut eingebrochen und konnten somit die starken Verluste vom Vortag kaum wieder wettmachen. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent auf 33.818,18 Punkte nach, und der breiter gefasste Topix notierte 3,5 Prozent niedriger bei 2.477,96 Zählern. Über Nacht verloren die Unternehmen des S&P 500 insgesamt 2,4 Billionen Dollar – der größte Tagesverlust seit dem Ausbruch der Coronapandemie am 16. März 2020. © ZEIT ONLINE Newsletter ZEIT Geldkurs Tschüss, Finanzchaos: In acht Wochen erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie bessere Geldroutinen aufbauen und das mit den ETFs endlich angehen. Anschließend erhalten Sie unseren Geld-Newsletter mit den besten Artikeln rund um Finanzen. Registrieren Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt. Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement. Diese E-Mail-Adresse ist bereits registriert. Bitte geben Sie auf der folgenden Seite Ihr Passwort ein. Falls Sie nicht weitergeleitet werden, klicken Sie bitte hier . In Japan fielen die Aktien der Chipindustrie stark, wobei Advantest und Tokyo Electron um sieben Prozent beziehungsweise vier Prozent nachgaben. Mit Ausnahme von vier der 33 Branchen-Subindizes der Tokioter Börse gaben alle nach, wobei der Bankenindex mit einem Minus von 6,4 Prozent den schlechtesten Wert aufwies. Sichere Anlagen wie der Yen profitieren Profitiert von der Flucht der Anleger haben als sicher geltende Währungen wie der Yen, was die Anleihekurse in die Höhe fahren ließ. In Japan sind zudem die Ausgaben der Verbraucher im Februar zum ersten Mal seit drei Monaten um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das zeigen offizielle Daten der Regierung. Der Gouverneur der Bank of Japan (BOJ), Kazuo Ueda, sagte, die Zentralbank werde bei der Festlegung der Geldpolitik die Auswirkungen der US-Zölle auf die Wirtschaft des Landes genau prüfen, und warnte davor, dass die höheren Abgaben das globale und inländische Wirtschaftswachstum belasten dürften. Die Shanghaier Börse blieb geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wurde ebenfalls nicht gehandelt.