Vorwürfe gegen Oxford vor berühmtem Ruder-Duell mit Cambridge: „Verzweifelter Trick“

Hunderttausende Briten wie elektrisiert, eine Insel im Ausnahmezustand – doch vor der 170. Auflage des legendären Ruderduells zwischen Oxford und Cambridge erhitzt ein heftiger Streit die Gemüter. Im Vorfeld des prestigeträchtigen Boat Race am Sonntag stehen sich die beiden Eliteuniversitäten feindseliger denn je gegenüber. Der Grund? Ein erbitterter Disput über die Teilnahmebedingungen, der unter anderem zur Absage eines Testrennens in dieser Woche führte. Wie der britische Guardian berichtet, wurden die drei Cambridge-Studenten Matt Heywood, Molly Foxell und Kate Crowley nach einer Beschwerde des Oxford University Boat Club (OUBC) von der Teilnahme am Boat Race ausgeschlossen. Grund der Beschwerde ist, dass das Studienziel der drei Lehramtsstudenten laut OUBC kein „akademischer Grad“ sei, sondern lediglich ein postgraduales „Diplom“. Dieses sogenannte PGCE ist in der britischen Lehrerausbildung weit verbreitet. Nach Ansicht des OUBC, der die Wettkampf-Jury folgte, sei dies jedoch ein Ausschlusskriterium für das Rennen. Personen aus dem Umfeld der ausgeschlossenen Athleten beauftragten daraufhin ein Gutachten, das die Rechtmäßigkeit dieser Entscheidung anzweifelte. Ausgeschlossen bleibt das Trio dennoch. „Enge, veraltete Sichtweise“ „Das ist eine Beleidigung für alle Lehrer und ein verzweifelter Trick von Oxford“, sagte Imogen Grant, Ruder-Olympiasiegerin und dreimalige Gewinnerin des Boat Race mit dem Cambridge-Achter. Sie ergänzte mit Blick auf die Oxford-Beschwerde: „Ich glaube, das liegt einzig und allein an ausgewählten Alumni, die eine enge, veraltete Sichtweise darauf haben, wer an Ruderrennen teilnimmt.“ Dennoch werden sich am Sonntag Tausende begeisterte Briten ans Ufer der Themse entlang der etwa 6,8 Kilometer langen Strecke zwischen Putney und Mortlake oder in die Pubs in der Innenstadt begeben. In der Gesamtwertung liegen die „Light Blues“ aus Cambridge bei den Männern mit 87:81 Siegen vor Oxford (bei einem toten Rennen). Bei den Frauen steht es 48:30 für Cambridge.