„Linksradikale Idioten“: Trump wütet weiter gegen Harvard-Universität Von: Nail Akkoyun Drucken Teilen Donald Trump setzt seinen totalitären Kurs fort und nimmt die Harvard University ins Visier. Die „linksradikalen Idioten“ sind ihm ein Dorn im Auge. Washington, D.C. – Verallgemeinerungen, Beschimpfungen und bizarre Behauptungen: Donald Trump hat mal wieder auf Truth Social gepostet. Diesmal ging es um seine jüngste Fehde mit der Harvard University. Im Zentrum stehen zwei laut Trump „linksradikale Idioten“, die den Ruf der Elite-Uni immer weiter in den Dreck ziehen würden. „Diese beiden linksradikalen Dummköpfe haben zwei Städte hinterlassen, die Jahre brauchen werden, um sich von ihrer Inkompetenz und ihrem Übel zu erholen. Harvard hat fast ausschließlich linksradikale Idioten und ,Spatzenhirne‘ eingestellt, die nur in der Lage sind, Studenten und sogenannten ‚zukünftigen Führungskräften‘ das Scheitern beizubringen“, polterte Trump in seinem Post. Gemeint sind offenbar der frühere Bürgermeister von New York City, Bill de Blasio, der später in Harvard tätig war, sowie die Ex-Bürgermeisterin von Chicago, Lori Lightfoot. Sie ist als Senior Fellow an der Harvard University tätig. „Das ist Faschismus“: Trump krempelt die USA um – eine Chronik Fotostrecke ansehen Trump tritt zunehmend autoritärer auf – und wirft Elite-Uni Harvard „Ideologie“ vor Jeder wisse, dass Harvard „seinen Weg verloren hat“, so Donald Trump. Dann holte er noch weiter aus: Zu viele „linke Idioten“ würden in Harvard lehren, die Universität könne man nicht einmal mehr als „anständige Bildungseinrichtung ansehen“. Der US-Präsident schrieb weiter: „Harvard ist ein WITZ, lehrt Hass und Dummheit und sollte keine Bundesmittel mehr erhalten. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit!“ Schon am Dienstag drohte Trump der Harvard University mit dem Entzug ihrer Steuervorteile und mit der Einstufung als „politische Organisation“. Trump begründet sein Vorgehen mit einer verfehlten „Ideologie“ der Uni und angeblichem Antisemitismus, unter anderem weil es in der Vergangenheit zu Gaza-Demos auf dem Harvard-Campus kam. Die Trump-Regierung marschiert damit weiter in Richtung Totalitarismus; Kritikerinnen und Kritiker sehen die akademische Freiheit in den USA bedroht. US-Präsident Donald Trump spricht im Oval Office. © Brendan Smialowski/AFP Harvard-Absolvent Obama attackiert Trump: „Plumper Versuch, akademische Freiheit zu unterdrücken“ Die Trump-Regierung hatte bereits angekündigt, Harvard mehrjährige Zuschüsse von 2,2 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) zu streichen. Die Universitätsleitung widersetzt sich Trumps Forderungen, Diversitätsabteilungen zu schließen und die Einwanderungsbehörde beim Durchleuchten der Studentinnen und Studenten zu unterstützen. Harvard-Präsident Alan Garber schrieb, dies würde einen Verzicht auf die Unabhängigkeit der Hochschule und ihre verfassungsmäßigen Rechte bedeuten. Der frühere US-Präsident und Harvard-Absolvent Barack Obama kritisierte Trump scharf. Er sprach von einem „gesetzeswidrigen und plumpen Versuch, die akademische Freiheit zu unterdrücken“. Der linksgerichtete US-Senator Bernie Sanders lobte, damit widersetze sich die Ivy-League-Hochschule Trumps „autoritärem Charakter“. Vorgehen gegen Elite-Unis: Donald Trump will „Terror-Sympathisanten“ abschieben Donald Trump versucht seit seinem Amtsantritt im Januar, renommierte US-Universitäten auf Linie zu bringen. Im März verkündete das US-Bildungsministerium die Überprüfung der staatlichen Unterstützung für insgesamt 60 Universitäten und Hochschulen. Auch hier lautete die Begründung, es gebe Vorfälle „antisemitischer Belästigung und Diskriminierung“. Die Columbia-Universität in New York lenkte daraufhin ein und verschärfte unter anderem ihre Disziplinierungsvorschriften gegen Studenten. Die Regierung droht den Hochschulen aber nicht nur mit Mittelkürzungen: Zwei Studenten der Columbia-Universität wurden festgenommen, in denen die Regierung gefährliche pro-palästinensische Rädelsführer sieht. Beiden droht die Abschiebung aus den USA, obwohl einer von ihnen eine dauerhafte US-Aufenthaltsgenehmigung besitzt, eine sogenannte Green Card. Trump wirft den Aktivisten „pro-terroristische, antisemitische und anti-amerikanische Aktivitäten“ vor. Er kündigte weitere Festnahmen und Abschiebungen von „Terror-Sympathisanten“ an. (nak/AFP)