"Dwarf Fortress" wurde über eine Million Mal auf Steam verkauft. Das hat Publisher Kitfox Games in einem Post bei Bluesky bekannt gegeben. Für den Meilenstein brauchte das kultige Aufbauspiel rund dreieinhalb Jahre: "Dwarf Fortress" wurde erst Ende 2023 auf Steam veröffentlicht. Anzeige Dabei gibt es "Dwarf Fortress" schon wesentlich länger: Das Aufbauspiel ist seit 2002 in Entwicklung und war vor seinem Steam-Release stets kostenlos verfügbar. Für die Veröffentlichung auf Valves Spieleplattform hat das amerikanische Entwickler-Duo Tarn und Zach Adams weitere Mitarbeiter eingestellt, mit Kitfox einen Publisher engagiert und dem zuvor auf ASCII-Zeichen basierenden Spiel neue Grafik-Assets verpasst. Nur kleiner Rabatt Um die gestiegenen Kosten zu decken und nach langen Jahren Profit mit dem Herzensprojekt zu machen, legten die Adams-Brüder einen Preis von 29 Euro fest. Diesen Preispunkt hielt "Dwarf Fortress" fast durchgängig ein: Zwar war das Spiel häufig bei Rabattaktionen zu haben, der maximale Nachlass lag allerdings nur bei 20 Prozent – das entspricht einem Preis von etwa 23 Euro. Man kann also grob überschlagen, dass Kitfox mit Steam-Verkäufen von "Dwarf Fortress" mindestens 25 Millionen Euro erwirtschaftet haben dürfte – vor Abzügen etwa für Steam-Betreiber Valve, der bis zu 30 Prozent der Umsätze einbehält. Rund zwei Monate nach Release von "Dwarf Fortress" auf Steam hatten sich die Entwickler in einem Forenpost erstmals zu ihrer finanziellen Situation geäußert. Damals gaben sie bekannt, schon 7 Millionen US-Dollar mit dem Steam-Release eingenommen zu haben. Davon müsse man aber knapp die Hälfte für Steuern abziehen und Geschäftsausgaben wie Gehälter berücksichtigen. Keine Sorgen um Gesundheitsvorsorge und Ruhestand Dass es überhaupt einen kommerziellen Release von "Dwarf Fortress" gab, lag auch an Gesundheitsbedenken des Entwickler-Duos: Zach Adams habe wegen Hautkrebs ins Krankenhaus gemusst, erklärte das Duo dem britischen Guardian. Die Kosten von 10.000 US-Dollar habe damals großteils die Versicherung seiner Frau getragen. Doch das Erlebnis habe den Brüdern gezeigt, wie wichtig finanzielle Absicherung ist. Schon die Anfang 2023 eingenommenen 7 Millionen US-Dollar seien "genug, dass wir die Hauptprobleme mit Gesundheit/Ruhestand gelöst haben, die Selbstständigen Sorgen bereiten", schrieb Entwickler Tarn Adams damals im "Dwarf Fortress"-Forum. Anzeige Es ist ein seltener Einblick in die finanzielle Situation von Indie-Entwicklern – auch wenn das "Dwarf Fortress"-Team aufgrund des Erfolgs seines Aufbauspiels erheblich besser als die große Mehrheit der unabhängigen Teams aufgestellt ist. Schon vor dem Steam-Release nahmen die Adams-Brüder monatlich rund 15.000 US-Dollar ein, hauptsächlich aus Spenden. "Dwarf Fortress" ist eine Mischung aus Dungeon Crawler, Strategie, Basisbau und Wirtschaftssimulation, die seit 2002 in Entwicklung ist. In zwei Jahrzehnten hat sich "Dwarf Fortress" eine Community aufgebaut, die den herausfordernden Schwierigkeitsgrad und den spielerischen Tiefgang schätzt. (dahe)