Es gibt gute Anlässe, sich als Frau vor einem Gericht eine Flasche Champagner aufzumachen, weil das Urteil ihre Rechte stärkt: Zum Beispiel, weil die Richterinnen und Richter entschieden haben, dass eine Frau nicht schlechter bezahlt werden darf als ihre männlichen Kollegen, die dieselbe Arbeit machen (was noch immer zu oft passiert). Oder weil ein Vergewaltiger auch als solcher bestraft wird (was noch immer zu selten passiert). Einige schottische Frauen fanden diese Woche aber einen anderen, befremdlichen Grund zu feiern: Das höchste britische Gericht, der Supreme Court in Westminster, entschied, dass rechtlich nur jene Menschen als Frauen zu verstehen sind, denen schon bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugewiesen wurde. Sie sind fortan gemeint, wenn im britischen Gleichstellungsgesetz die Rede von "Frauen" ist. Trans Frauen hingegen nicht – auch dann nicht, wenn sie über ein Gender Recognition Certificate (GRC) verfügen, das die Änderung ihres Geschlechtseintrags zu weiblich rechtlich anerkennt.