eufyMake UV-Drucker E1: Ein erster (Ein)Druck

Die Marke AnkerMake, bekannt durch ihre 3D-Drucker M5 und M5C, präsentiert sich unter neuem Namen als eufyMake und bringt mit dem UV-Drucker E1 ein neues Produkt auf den Markt. Was bisher nur (semi-)professionellen Druckereien vorbehalten war, soll nun auf den Schreibtisch zu Hause oder ins kleine Studio einziehen. Der E1 vereint die Technologien des klassischen Tintenstrahldrucks mit der UV-Härtung. Das Besondere: Der Drucker kann direkt auf nahezu jede flache Oberfläche drucken, solange die Unebenheiten nicht mehr als 2 mm betragen. Dabei sind nicht nur einfache Farbdrucke möglich – das Gerät beherrscht auch 3D-Struktureffekte mit einer Höhe von bis zu 5 mm. Die Maße des Druckers entsprechen etwa denen eines Hauptstadtkoffers. Quasi gerade noch Handgepäck. Mit ausgeklappten Seitenpaneelen bietet die Standard-Druckfläche 330 × 420 mm. Alternativ steht eine kompaktere Mini-Druckfläche von 330 × 90 mm zur Verfügung, die sich komplett im Gerät verstauen lässt. Vielleicht ganz nett, wenn man mal mit der Kiste unterwegs ist. Lahm: eine glossy Frontscheibe. Die Bedienung erfolgt über eine Smartphone-App oder Desktop-Software, unterstützt durch eine integrierte Kamera für die präzise Positionierung der Drucke. Die Software bietet KI-gestützte Funktionen für die Erstellung von Kunstwerken und 3D-Texturen, was allerdings bei kreativen Nutzern durchaus kontrovers diskutiert werden könnte. eufyMake hat zig KI-Punkte gratis mit dabei, wer später mehr machen möchte, muss KI-Punkte kaufen. Schräges Modell, das man nicht nutzen muss. In der Software sieht das wie folgt aus_ Das Tintenmanagement erfolgt über ein CMYK-System, ergänzt durch Weiß- und Glanztinte. Die 100-ml-Kartuschen kosten im Set 299 Dollar, was ein Vielfaches herkömmlicher UV-Tinten entspricht. Dieser Preisaufschlag könnte für viele Nutzer ein wichtiger Kostenfaktor sein. Schade: In der Software von eufyMake gibt es bislang keine Infos über den Verbrauch der Tinte für ein Werk, ebenso fehlt eine Tintenstandanzeige. Die Software ist eine Beta und dieser Punkt ist nicht der einzige, an dem noch geschraubt werden darf. Vielseitig zeigt sich der E1 in der Praxis: Er druckt auf Leinwand, Holz, Keramik, Leiterplatten, Folien, Metall, Kunststoff, Pappe und Papier. Da sind den Möglichkeiten quasi kaum Grenzen gesetzt. Mit dem optionalen Rotationsmodul lassen sich auch zylindrische Objekte wie Flaschen bedrucken, wobei hier die Formvorgaben recht streng sind. Die Druckqualität überzeugt durchweg. eufyMake hat mir einen Schwung von bedruckbaren Materialien mitgeschickt, das klappt auch gut, teilweise auch spülmaschinenfest. Eigens bedruckte Gläser sollte man aber nicht in die Spülmaschine stecken, das geht dann nach ein paar Gängen ab. Grundsätzlich ist es nett, so etwas Komplexes einfach eingerichtet zu sehen. Meine Frau und mein Sohn sind immer gerne mein Testpersonal, weil ich da gut sehen kann, wie einfach es für einen Nicht-Techie ist. Und was soll ich sagen? Meine Frau ist voll im Drucker-Game und macht dieses und jenes. Was im jetzigen Betastatus negativ auffiel: Es gelang uns nicht, mit dem rotierenden Moped für die Tassen und Flaschen eigene Behältnisse zu bedrucken. Eigene Tassen wurden abgelehnt, vielleicht liegt es an der von uns verwendeten Form. Die Sticker-Produktion verdient ebenfalls eine Erwähnung: Mittels spezieller Folien und einem Laminierungsprozess entstehen Aufkleber. Auch wenn dies nicht die Hauptfunktion des E1 ist, erweitert es doch die Einsatzmöglichkeiten erheblich. Allerdings ist es so, dass das Ganze echt frickelig ist. Viele Aufkleber ließen sich nicht so schön aufbringen, das Drucken ist kein Problem, Trägerfolien und Laminieren sind dann doch etwas aufwendiger und da muss man schone etwas ausprobieren. Ihr seht, ihr könnt also DTF „Direct-to-Film“ und DTO „Direct-to-Object“ drucken. Letzteres ist der Druck auf ein Objekt, das andere ist das Drucken auf einen Aufkleber. Das Ganze zu bewerten, ist nicht einfach. Es ist eine absolute Nische – aber eine super spannende zugleich. Die überwiegende Mehrheit der UV-Drucker sind große, professionelle Geräte für Druckereien oder die Produktion großer Stückzahlen. eufyMake bringt es in die Masse, auch wenn der Preis erst einmal hoch erscheint. Kritisch zu betrachten sind allerdings neben den hohen Verbrauchskosten auch die starke Abhängigkeit von der eufyMake-Software und vermutlich auch deren Cloud-Diensten. Ebenso wird die KI-Funktion Anlass zur Diskussion geben. Grundsätzlich hilft sie bei der Erstellung künstlicher Pinselstriche oder von künstlichen Erhöhungen planer Drucke – doch wenn das Limit aufgebraucht ist, zahlt man auch hier. Und sonst so? Macht tatsächlich Spaß, ist aber auch Nische. Man kommt schnell rein, muss aber bei eigenen Ideen auch ein bisschen mitarbeiten. Die Software hat einige Tricks drauf, doch gerade bei Aufklebern und dem Laminiergedöns ist eine ruhige Hand gefragt. Ich sag jetzt mal, dass sich das kein Privatanwender holen wird, sondern nur Personen, die viel damit machen wollen – vielleicht eben gewerblich. Für den seltenen Schabernack ist das zu teuer. Das Ganze läuft ja erst einmal durch Kickstarter, da will man dann mit Rabatten und Erly-Bird-Angeboten locken. Da geb ich dann noch einmal Bescheid. Ansonsten? Das Basic Bundle kostet 2.029 Euro. 269 Euro das Tintenset, wobei 39 Euro eine Tinte kosten soll. Das Ding für Flaschen und Tassen kostet 359 Euro, der UV DTF Laminator ebenfalls 359 Euro. Ich denke, bei Kickstarter können Interessierte viel sparen, da man jetzt schon auf der Webseite mit mehreren Hundert Euro Rabatt lockt… Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. 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