Gab es Schnee und Regen auf dem Mars? Neue Studie enthüllt Überraschendes

Gab es Schnee und Regen auf dem Mars? Neue Studie enthüllt Überraschendes Von: Tanja Banner Drucken Teilen Der Jezero-Krater ist der Ort, an dem der Nasa-Rover „Perseverance“ 2021 auf dem Mars gelandet ist. Vor Milliarden Jahren könnte er so ausgesehen haben – eine Wasserlandschaft. (Künstlerische Darstellung) © Nasa/JPL-Caltech Regen und Schnee könnten die Landschaft auf dem Mars geformt haben, zeigt eine neue Studie. Doch ein Rätsel des roten Planeten bleibt ungelöst. Boulder – Heute ist der Planet Mars trocken, kalt und unwirtlich – doch das war womöglich nicht immer so. Der frühe Mars könnte ein überraschend gemäßigter Planet gewesen sein, auf dem Schnee oder Regen fiel und Flüsse hunderte von Seen speisten. Dieses Bild zeichnet zumindest ein Team von Geologinnen und Geologen von der University of Colorado Boulder vom roten Planeten. Tatsächlich wurden auf dem Mars schon viele Hinweise auf früheres flüssiges Wasser gefunden und die Forschung ist sich relativ einig darin, dass es vor etwa 4,1 bis 3,7 Milliarden Jahren zumindest etwas Wasser auf dem Mars gab. Woher kam das Wasser auf dem Mars? Forschungsteam findet Hinweis auf Schnee und Regen Doch woher kam das Wasser auf dem Mars? Das Forschungsteam um Amanda Steckel nutzte Computersimulationen, um herauszufinden, ob der Mars einst warm und feucht – oder schon immer kalt und trocken war, wie manche Forschende glauben. Deshalb schaute sich das Forschungsteam an, wie Wasser den roten Planeten in der Vergangenheit geformt haben könnte. Dabei stießen sie auf Niederschlag in Form von Regen oder Schnee, der wahrscheinlich die Muster von Tälern und Oberläufen formte, die heute noch auf dem roten Planeten zu sehen sind. „Es ist sehr schwer, eine endgültige Aussage zu treffen“, betont Steckel in einer Mitteilung. „Aber wir sehen, dass diese Täler in einer großen Bandbreite von Höhenlagen beginnen. Es ist schwer, das nur mit Eis zu erklären.“ Auf den Satellitenbildern des Mars sind auch heute noch die Fingerabdrücke von Wasser auf dem Planeten zu erkennen. In der Nähe des Äquators breiten sich riesige Kanal-Netzwerke aus, die sich verzweigen und in Seen und womöglich sogar in einen Ozean münden. In einer Simulation fließt Wasser auf dem Mars – hunderttausende Jahre lang Der Nasa-Rover „Perseverance“ erforscht seit 2021 einen solchen alten See, den Jezero-Krater. Dort floss vor langer Zeit ein gewaltiger Fluss, der ein Delta auf dem Kraterboden hinterließ. „Man bräuchte metertiefes fließendes Wasser, um solche Gesteinsbrocken abzulagern“, sagt Brian Hynek, ein Co-Autor der Studie. In ihrer Simulation ließ das Forschungsteam Wasser auf dem Mars fließen – teils für zehntausend oder hunderttausende Jahre. Die Muster, die dabei entstanden, waren sehr unterschiedlich. Diese Dinge wurden auf dem Mars entdeckt – sie gehören dort nicht hin Fotostrecke ansehen Im Szenario mit schmelzenden Eiskappen entstanden Talmündungen vor allem in hohen Lagen. Wenn das Wasser durch Niederschlag auf den Mars kam, sah der Planet dagegen ganz anders aus. „Das Wasser dieser Eiskappen beginnt nur in einem schmalen Band von Höhenlagen Täler zu bilden“, sagte Steckel. „Bei verteilten Niederschlägen hingegen können sich überall Talböden bilden.“ Auf dem Mars gab es wohl Niederschläge, die den Planeten mit formten Die Ergebnisse der Simulationen verglich das Forschungsteam anschließend mit tatsächlichen Daten vom Mars, die die Nasa-Raumsonden „Mars Global Surveyor“ und „Mars Odyssey“ aufgenommen hatten. Und tatsächlich: Die Simulationen, die auch Niederschläge enthielten, entsprachen eher dem echten Mars, als die Szenarien mit alleinigem Schmelzwasser. Noch ist allerdings nicht klar, wie der Planet so warm bleiben konnte, um Schnee oder Regen möglich zu machen. „Als die Erosion durch das fließende Wasser aufhörte, wurde der Mars fast in der Zeit eingefroren und sieht wahrscheinlich immer noch so aus wie die Erde vor 3,5 Milliarden Jahren“, erklärt Hynek. Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin Journal of Geophysical Research: Planets veröffentlicht. (tab)