Brutale Tat an Frankfurter Bahnhof: Mann will in Haft und ermordet Rollstuhlfahrer

Ein Mann hat im Frankfurter Bahnhofsviertel einen Bettler erstochen, um verhaftet zu werden – das Landgericht hat den 30-Jährigen nun wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. „Er wollte töten, um ins Gefängnis zu kommen und so seine Sorgen loszuwerden“, erklärte die Vorsitzende Richterin der Schwurgerichtskammer. „Das schien ihm die allerbeste Lösung für seine Probleme zu sein.“ Der Mann lebte vor der Tat im rheinland-pfälzischen Nastätten, war arbeitslos, ihm drohte die Obdachlosigkeit. Am 7. März 2024 packte er ein großes Küchenmesser ein und fuhr in das Frankfurter Bahnhofsviertel. Dort suchte er laut den Feststellungen des Gerichts ein Opfer, das sogar ihm als kleinen, schmächtigen, ängstlichen Mann unterlegen war. Stiche in den Rücken Er traf auf den Bettler: Der 49-Jährige hatte nur noch ein Bein, saß im Rollstuhl, wog lediglich etwas über 40 Kilogramm. Nach einer kurzen Unterhaltung der beiden Männer rollte er davon in eine Passage, der damals 29-Jährige ging hinterher und stach ihm mehrfach von hinten mit großer Wucht in den Rücken. Mit seinem Urteil wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen folgte das Frankfurter Landgericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Rechtsanwalt des heute 30-Jährigen hatte eine Verurteilung wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von fünf bis sieben Jahren gefordert. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig. (dpa)