Chat-Skandal um Huthi-Luftangriff: Hegseth gerät wegen neuer Details in Bedrängnis Von: Max Nebel Drucken Teilen Ein neuer Skandal bedroht die Position von US-Verteidigungsminister Hegseth. Sensible Informationen wurden über ungesicherte Chats geteilt. Washington, D.C. – US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sieht sich erneut mit Vorwürfen konfrontiert, nachdem neue Enthüllungen zu seinem Umgang mit sensiblen Militärinformationen und eklatanten Sicherheitslücken öffentlich wurden. Der „Signalgate“-Skandal um geheime Chats zu einem geplanten Luftangriff auf die Huthi-Milizen im Jemen weitet sich aus – und bringt Hegseth zunehmend in Bedrängnis. Chat-Skandal um Huthi-Luftangriff: Hegseth gerät wegen neuer Details in Bedrängnis Wie der Spiegel und die New York Times (NYT) berichten, nutzte Hegseth für einen privaten Signal-Chat über den Militärschlag eine Handynummer, die seit März 2025 leicht im Internet auffindbar war. Recherchen des Spiegel zeigten, dass die Nummer über Personen-Suchmaschinen, Social-Media-Profile und sogar einen Fantasy-Sport-Anbieter (Sleeper.com) öffentlich einsehbar war. Sicherheitsexperten warnen, dass dies fremden Geheimdiensten wie China oder Russland die Überwachung des Geräts ermöglicht haben könnte. „Es gibt keine Zweifel, dass jemand versucht hat, Pegasus oder andere Spionagesoftware auf seinem Telefon zu installieren“, zitiert die NYT Mike Casey, ehemaliger Direktor des National Counterintelligence and Security Center. „Das ist Faschismus“: Trump krempelt die USA um – eine Chronik Fotostrecke ansehen Zweiter ominöser Hegseth-Privatchat ermittelt Bereits im März war bekannt geworden, dass Hegseth in einem Signal-Chat mit hochrangigen Sicherheitsbeamten Details wie Angriffsziele und Flugzeiten von Kampfjets teilte. Wie die NYT nun enthüllte, existierte ein zweiter, privater Chat mit dem Namen „Defense | Team Huddle“, in dem Hegseth ähnliche Informationen an seine Ehefrau Jennifer, seinen Bruder Phil und seinen Anwalt Tim Parlatore sandte – allesamt Personen ohne offizielle Sicherheitsberechtigung. Die Washington Post bestätigte, dass Hegseth Signal zudem auf einem privaten Computer im Pentagon installieren ließ, um das Handyverbot in seinen Diensträumen zu umgehen. Laut dem Guardian richtete Hegseth eine ungesicherte Internetleitung („dirty line“) in seinem Büro ein, um Signal zu nutzen – ein Bruch der Sicherheitsprotokolle, der mögliche Hackerangriffe begünstigt habe. Drei Quellen der Washington Post berichteten zudem, er habe die App auf einem zweiten Desktop-Computer „geklont“, um schneller mit dem Weißen Haus kommunizieren zu können. Sean Parnell, Sprecher des Verteidigungsministeriums, bestritt gegenüber der Post jedoch, dass Hegseth Signal auf dienstlichen Geräten genutzt habe. Pete Hegseth sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Der Skandal um Sicherheitslücken und geheime Chats weitet sich rasant aus. © IMAGO / ZUMA Press Wire „Signalgate“: Donald Trump nimmt Hegseth öffentlich in Schutz Während US-Präsident Donald Trump Hegseth öffentlich unterstützt und jüngst erklärte, „er macht einen großartigen Job“, mehren sich Forderungen nach dessen Rücktritt. Senator Tammy Duckworth (Demokratin) nannte sein Verhalten „dumm“ und gefährlich für Soldaten. Der Pentagon-eigene Inspector General prüft inzwischen, ob Hegseth Sicherheitsrichtlinien verletzte. Der Skandal offenbart nicht nur gravierende Sicherheitslücken, sondern auch interne Machtkämpfe: Drei enge Mitarbeiter Hegseths wurden kürzlich entlassen, da über sie unautorisierte Informationen nach außen traten, wie die NYT und Daily Beast berichteten. Ob Hegseth angesichts der anhaltenden Enthüllungen im Amt bleibt, ist ungewiss – die Debatte um „Signalgate“ dürfte jedoch weiter eskalieren. (chnnn)