Kaschmir: Darum geht es im Konflikt zwischen Pakistan und Indien
Dem Anschlag folgten wechselseitige Beschuldigungen beider Länder. Die indische Regierung warf Pakistan vor, den Angriff unterstützt zu haben. Der Nachbarstaat wies das zurück. Bis "ans Ende der Welt" wolle man die Angreifer verfolgen, sagte der indische Premier Narendra Modi laut BBC. Indien verhängte umgehend zahlreiche Sanktionen gegen Pakistan. Alle pakistanischen Staatsbürger mit indischem Visum müssen Indien bis zum 29. April, also kommende Woche Dienstag, verlassen. Nach Berichten der indischen Zeitung Times of Indiabegannen lokale Behörden bereits, alle Pakistaner in ihren Zuständigkeitsgebieten ausfindig zu machen und über ihre Ausreisepflicht zu informieren. Zudem setzte Indien den sogenannten Indus-Wasservertrag aus, der die Wassernutzung beider Länder für den Indus-Fluss sowie seine Nebenflüsse regelt. Außerdem schloss Indien den wichtigsten Grenzübergang zu seinem Nachbarn und wies pakistanische Diplomaten aus. Die indische Nachrichtenagentur PTI meldete unter Berufung auf Beamte, die Häuser zweier mutmaßlich an dem Anschlag beteiligten Männern seien in die Luft gesprengt worden. Laut der Agentur AFP soll die indische Armee dafür verantwortlich sein. Als Reaktion auf die indischen Strafmaßnahmen kündigte Pakistan ähnliche Maßnahmen an. So sollen auch die Visa für indische Staatsangehörige in Pakistan enden sowie Diplomaten mit sofortiger Wirkung ausgewiesen werden. Außerdem schloss Pakistan bereits seinen Luftraum für alle indischen Fluggesellschaften und setzte den Handel mit Indien aus. Auch in der indischen Zivilbevölkerung regt sich Unmut gegen den Nachbarn. So kam es seit dem Anschlag in dem indisch kontrollierten Teil Kaschmirs zu Demonstrationen. Besorgt zeigten sich in Indien auch die Muslime, die 15 Prozent der Gesamtbevölkerung in dem Land ausmachen. Das Islamische Zentrum Indiens verurteilte die Tat, in mehreren Städten demonstrierten Muslime für Einigkeit in Indien. Am Freitagmorgen spitzte sich der Konflikt weiter zu: So kam es zu einem Schusswechsel zwischen indischen und pakistanischen Soldaten an der Kontrollgrenze in Kaschmir. Zivilisten waren nach pakistanischen Angaben nicht betroffen. Indien beschuldigte umgehend Pakistan, zuerst geschossen zu haben. Man habe lediglich "geantwortet". Mit diesem Vorfall wachsen die Befürchtungen, der für das Gebiet vereinbarte Waffenstillstand könnte dauerhaft gebrochen werden.