„Pakistan eine Lektion erteilen“ - Indien kündigt nächste Schritte an

„Pakistan eine Lektion erteilen“ – Indien kündigt nächste Schritte an Von: Paula Völkner, Bedrettin Bölükbasi, Simon Schröder Drucken Teilen Nach einem Anschlag droht ein offener Konflikt zwischen Pakistan und Indien. Pakistans Verteidigungsminister nimmt Trump in die Verantwortung. Update, 8.50 Uhr: Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif warnte Indien davor, das Wasser des Indus umzuleiten. Die Causa sei für Pakistan „lebenswichtiges, nationales Interesse“. Jede Einmischung würde eine entschlossene Reaktion seines Landes auslösen. „Niemand sollte sich über Pakistans Entschlossenheit in dieser Angelegenheit Illusionen machen“, so Sharif. Update vom 26. April 2025, 7.30 Uhr: Im Konflikt zwischen Indien und Pakistan wird die Rhetorik aggressiver. So forderte nun der indische Kongressabgeordnete Udit Raj ein hartes Vorgehen gegen den Nachbarstaat. „Es ist an der Zeit, Pakistan eine Lektion zu erteilen“, sagte Raj laut dem Nachrichtenportal India Times. Man müsse nun „alle Verstecke der Terroristen zerstören und entschiedene Maßnahmen ergreifen, damit Pakistan es nicht wagt, solche Taten zu wiederholen.“ Indien stoppt Abkommen mit Pakistan Update, 16.47 Uhr: Nachdem Indien am Donnerstag verkündet hat, seine Teilnahme am Indus-Wasser-Vertrag (IWT) auszusetzen, hat der Union Minister für Jal Shakti, CR Paatil, nun erklärt: „Wir werden sicherstellen, dass nicht ein einziger Tropfen Wasser des Indus Pakistan erreicht.“ Jal Shakti ist für Wasserversorgung- und Einsparung zuständig. „In Kürze werden Flüsse entschlammt, um das Wasser zu stoppen und umzuleiten“, kündigte der Minister laut Times of India nach einem Treffen mit Innenminister Amit Shah an. In dem Treffen sei ein „Fahrplan“ erstellt worden; drei Optionen seien erörtert worden. Paramilitärische Soldaten patrouillieren auf einem Schlauchboot auf dem Dal-See in Srinagar im indisch kontrollierten Kaschmir. © Dar Yasin/dpa Update, 15.54 Uhr: In Indien ist man nach wie vor auf der Suche nach drei geflüchteten Terroristen. Das berichtet die Times of India, Tageszeitung. Die örtlichen Behörden durchsuchten die Wälder der Udhampur Region, wo sich die mutmaßlichen Terroristen aufhalten sollen. Ein Sicherheitsbeamter erklärte: „Die Suchaktion der Armee, der Polizei und der Spezialeinheiten der CRPF (indische Polizeitruppe, Anm. d. Red.) läuft in Dudu-Basantgarh. Sie soll die Terroristen aufspüren, die auf der Flucht sind.“ Angespannte Lage zwischen Indien und Pakistan: UNO ruft zu „maximaler Zurückhaltung“ auf Update, 12.30 Uhr: Angesichts der angespannten Lage zwischen Indien und Pakistan hat die UNO beide Nationen zu „maximaler Zurückhaltung“ aufgerufen. „Wir appellieren an beide Regierungen, größtmögliche Zurückhaltung zu üben und sicherzustellen, dass sich die Situation und die Entwicklungen, die wir gesehen haben, nicht weiter verschlechtern“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Donnerstag vor Journalisten in New York. Alle Probleme zwischen Pakistan und Indien sollten „friedlich“ gelöst werden. Spannungen zwischen Indien und Pakistan: Indische Luftwaffe führt Manöver in Kaschmir durch Update, 10.52 Uhr: Laut einem Bericht der Times of India hat die indische Luftwaffe inmitten der Spannungen mit Pakistan ein Luftmanöver unter dem Namen „Aakraman“ an der Grenzregion in Kaschmir durchgeführt. An dem Manöver waren demnach Rafale-Kampfjets und Transportflieger beteiligt. Sie seien „gefährlich nahe“ an der Grenze geflogen, so die Zeitung. Im pakistanischen Stützpunkt Kamra habe das indische Manöver für Panik gesorgt. Die pakistanische Luftwaffe sei im Alarmzustand und habe ihrerseits F-16-Flieger gegen möglliche Angriffe gestartet. Pakistan verkündet neue Vergeltungsmaßnahmen: Visa indischer Staatsbürger für ungültig erklärt Update vom 25. April, 10.00 Uhr: Im Zuge der Spannungen mit Indien um die Region Kaschmir hat Pakistan neue Vergeltungsmaßnahmen verkündet. Demnach wurden etwa alle Visa indischer Staatsbürger im Rahmen des SAARC-Programms für ungültig erklärt. Beim SAARC handelt es sich um die „Südasiatische Vereinigung für regionale Zusammenarbeit“. Zudem wurden alle indischen Bürger dazu aufgerufen, Pakistan innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Der Luftraum wurde für alle Flugzeuge aus Indien gesperrt. Alle Handelsaktivitäten mit Indien wurden suspendiert. Das pakistanische Außenministerium erklärte, die Armee sei bereit, auf alle „unverantwortlichen Handlungen“ seitens Indien zu reagieren. Pakistan und Indien liefern sich Schusswechsel in Kaschmir-Region Erstmeldung: Islamabad/Neu-Delhi – Indische und pakistanische Soldaten haben sich nach Angaben eines Regierungsvertreters einen nächtlichen Schusswechsel in der Region Kaschmir geliefert. Die Schüsse seien im Leepa-Tal an der durch Kaschmir verlaufenden Kontrolllinie gefallen, sagte ein Regierungsvertreter im pakistanisch kontrollierten Teil der Region, Syed Ashfaq Gilani, am Freitag (25. April) der Nachrichtenagentur AFP. Konflikt zwischen Pakistan und Indien Nachdem 26 Touristen im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir bei einem Anschlag umgekommen waren, droht der seit Jahrzehnte schwelende Konflikt zwischen den beiden Nachbarstaaten Indien und Pakistan zu eskalieren. Die Regierungen in Neu-Delhi und Islamabad überzogen einander mit Strafmaßnahmen: Indien ordnete die Ausweisung aller pakistanischen Staatsangehörigen bis zum kommenden Dienstag an, während Pakistan indische Diplomaten des Landes verwies und eine Aussetzung des Handels ankündigte. Die indische Polizei fahndete nach drei Angreifern der pakistanischen Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba (LeT). Zeitlinie: So hat Trump den Zoll-Krieg vom Zaun gebrochen Fotostrecke ansehen Pakistans Verteidigungsminister warnt vor offenem Krieg mit Indien – und nimmt Trump in Verantwortung Zuvor hatte der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif im Gespräch mit Sky News davor gewarnt, dass es zu einem offenen Krieg zwischen den beiden Ländern kommen könnte. Die Welt sollte „besorgt“ sein, da beide Staaten im Besitz von nuklearen Waffen seien. Neu-Delhi machte Pakistan für den Vorfall in Kaschmir verantwortlich. Verteidigungsminister Asif hingegen beschuldigt Indien der „Inszenierung“. Sein Militär sei „auf alle Eventualitäten vorbereitet“. „Wir werden unsere Reaktion auf alles, was von Indien initiiert wird, messen. Es wäre eine maßvolle Antwort. Wenn es einen umfassenden Angriff oder etwas Ähnliches gibt, dann wird es natürlich einen umfassenden Krieg geben.“ Auf die Frage, ob sich US-Präsident Donald Trump als Vermittler in die drohende Krise einschalten sollte, sagte Verteidigungsminister Asif gegenüber Sky News: „Er führt die Weltmacht an, die einzige Weltmacht, und er hat mit verschiedenen Parteien an verschiedenen Brennpunkten in der ganzen Welt gesprochen.“ Asif mahnte, die aktuelle Lage sei ein Flammpunkt, in dem zwei Nuklearmächte involviert wären. Er erklärte weiter: „Ich denke, dass es gut wäre, wenn die Aufmerksamkeit auf diese Situation gelenkt würde und wenn die Weltmacht (die US-Regierung, Anm. d. Red.) eingreifen könnte, um etwas Vernunft in diese Situation zu bringen.“ Der Angriff auf die Touristen wurde am Dienstag im beliebten Urlaubsort Pahalgam verübt, etwa 90 Kilometer von der Stadt Srinagar entfernt. Die Angreifer töteten 26 Inder und einen Nepalesen. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Es war der folgenschwerste Angriff in Kaschmir seit mehr als 20 Jahren. Normalerweise verüben die in der zwischen Indien und Pakistan umstrittenen Kaschmir-Region aktiven militanten Gruppen Angriffe geringeren Ausmaßes auf indische Sicherheitskräfte. Von indischer Seite wurde die Verantwortung Pakistan zugewiesen, das in Kaschmir „grenzüberschreitenden Terrorismus“ unterstütze. Situation zwischen Pakistan und Indien droht zu eskalieren - mehrere Maßnahmen nach Anschlag Am Donnerstag teilte das Außenministerium in Neu-Delhi mit, dass „alle pakistanischen Staatsangehörigen, die sich derzeit in Indien aufhalten, das Land vor Ablauf ihrer Visa verlassen müssen“. Ihre Ausreise müsse bis zum 29. April erfolgen. Die Regierung in Islamabad erklärte ihrerseits mehrere indische Diplomaten zu unerwünschten Personen, die das Land „sofort“ verlassen müssten. Außerdem sollen alle Visa für indische Staatsbürger mit Ausnahme von Sikh-Pilgern annulliert werden, die Grenze soll geschlossen und der Handel ausgesetzt werden, wie das Büro von Regierungschef Shehbaz Sharif weiter mitteilte. Der Luftraum über Pakistan sei für alle indischen oder von Indern betriebenen Fluglinien geschlossen worden. Streit um Wasser in Kaschmir Zudem teilte die Regierung in Islamabad mit, jeder Versuch Indiens, durch ein Aussetzen des Wasserabkommens für den Indus-Fluss in Kaschmir die pakistanischen Wasserressourcen zu gefährden, werde als „Kriegsakt“ bewertet. „Wir haben ein Recht auf Wasser und wir werden es, so Gott will, einfordern, selbst, wenn das Krieg bedeutet“, sagte ein 25-jähriger Mann bei Protesten gegen die indischen Strafmaßnahmen im pakistanischen Lahore. Im ganzen Land gingen am Donnerstag hunderte Menschen auf die Straßen. (sischr mit Agenturen)