Trainer Sandro Wagner verlässt Fußballnationalmannschaft

Im September 2023, als der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den damaligen Bundestrainer Hansi Flick freigestellt hat, ist Sandro Wagner spontan als Assistenztrainer der deutschen Männernationalmannschaft eingesprungen. Und geblieben. Weil der DFB das wollte. Weil der neue Bundestrainer Julian Nagelsmann das wollte. Weil die Spieler das wollten. Und an dem Umstand, dass sie alle das wollten, konnte man schon damals erkennen, dass Wagner etwas gut gemacht haben muss. Seitdem stellte sich nie die Frage, ob er, der frühere Stürmer, den Verband freiwillig verlassen wird, sondern nur: wann. An diesem Freitag hat der DFB mitgeteilt, dass Wagner, 37 Jahre alt, schon in diesem Sommer weg sein wird – nach dem Finalturnier der Nations League und damit ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten. Die Frage, die bleibt: Warum zu diesem Zeitpunkt? Wagner will Cheftrainer werden In der Pressemitteilung des DFB deuten sowohl Nagelsmann als auch Wagner selbst die Antwort an. „Ich kann Sandros Wunsch, Cheftrainer zu werden, persönlich gut nachvollziehen und respektiere seine Entscheidung“, sagt Nagelsmann. „Es ist kein Geheimnis, dass es mein großer Wunsch ist, irgendwann selbst als Cheftrainer zu arbeiten. Mit dem Start meiner Fußballlehrer-Ausbildung im Januar ist mir das immer klarer geworden“, sagt Wagner. Doch kann der Assistent denn schon Chef? Es gibt nicht nur beim DFB Führungskräfte, die ihm das wegen seines Fach- und Kabinenwissens – eine Kombination, die seine Beliebtheit in der Nationalmannschaft erklärt – zutrauen. Man darf auch davon ausgehen, dass Wagner mindestens mit einem Klub konkreter in Kontakt ist – sonst würde er sich eine Weltmeisterschaft mit der Nationalelf wohl nicht entgehen lassen. Mit welchem? Darüber müsste man spekulieren. Es ist aber alles andere als Spekulation, dass die TSG Hoffenheim, für die Wagner früher spielte, in dieser Saison schon mal an ihm interessiert war. In Leipzig suchen sie ihren Trainer für die nächste Saison noch. In Dortmund ist das trotz der Vereinbarung mit Niko Kovač (Vertragsende: 30. Juni 2026) auch nicht ausgeschlossen. Und wer weiß, welche Möglichkeiten sich in der Bundesliga eröffnen, wenn Xabi Alonso Bayer Leverkusen vorzeitig verlassen sollte.