Rosazea: Schwerer Hautausschlag? Top-Experte rät zu bestimmter Therapie

Berlin. Von der Rosazea sind deutschlandweit etwa zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung betroffen. Ein Experte verrät, wie man dagegen vorgehen kann. Fast jeder von uns weiß darum, doch kaum jemand setzt die richtige Hautpflege korrekt um. Dabei ist das vor allem im Kampf gegen verschiedene Hautkrankheiten von essenzieller Bedeutung. Sind die Krankheiten erst einmal da, sorgen sie für einigen Unmut, da sie nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch oft unschön anzusehen sind. Um den Betroffenen zu helfen, hat die FUNKE Mediengruppe gemeinsam mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) das Format „Die Haut-Docs“ ins Leben gerufen, bei dem Top-Experten in den Feldern Neurodermitis, Gürtelrose, Rosazea, Pilzerkrankungen, Nesselsucht und Tätowierungen den neusten Stand der Wissenschaft präsentieren und Leserfragen beantworten. So auch hier: Prof. Dr. Martin Schaller ist stellvertretender ärztlicher Direktor der Universitäts-Hautklinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und gilt als Top-Experte zur Rosazea. Er gibt Antwort auf die wichtigsten Gesundheits-Anliegen der Leser. Lasertherapie gegen Rosazea: Drohen Nachteile? Wie wirkungsvoll ist eine Lasertherapie bei Rosazea und welche Nachteile habe ich zu erwarten? Prof. Dr. Martin Schaller: Eine Lasertherapie ist sinnvoll, um die Rötung der Rosazea zu verbessern. Insbesondere bei gut sichtbaren Gefäßen, sogenannten Teleangiektasien, ist die Lasertherapie die einzige sinnvolle Behandlungsmöglichkeit. Die Behandlung muss in gewissen Abständen wiederholt werden, hat aber sonst keine Nachteile. Martin Schaller Haut-Docs © privat | Privat Ich habe eine periorbitale Dermatitis. Mir wurde geraten, über sechs Wochen eine Creme mit Erythromycin aufzutragen und währenddessen auf andere Kosmetika zu verzichten. Das hat geholfen. Soll ich jetzt auf Dauer so weitermachen und grundsätzlich keine anderen Cremes mehr auftragen? Schaller: Sie sollten keine kortisonhaltigen Cremes oder fettige Cremes verwenden. Die Anwendung eines Antibiotikums über längere Zeit auf der Haut sollte vermieden werden. Ich empfehle deshalb Metronidazol- oder Ivermectin-haltige Cremes. Rosazea: Welche Rolle spielt der Darm? Seit einem Jahr nehme ich ein Antibiotikum gegen Rosazea ein, leide zudem an Magen- und Darmproblemen. Welche Rolle spielt das Mikrobiom im Zusammenhang mit einer Rosazea? Schaller: Bei der Rosazea kann sowohl das Haut-, als auch Darmmikrobiom verändert sein. So führt ein Ungleichgewicht der mikrobiellen Gemeinschaft, also verschiedene zusammenlebende Mikroorganismen, zu einer erhöhten Anzahl von Demodexmilben. Ein Vergleich des Mikrobioms des Darmes an Patienten mit Rosazea und Kontrollpatienten hat gezeigt, dass bestimmte Darmbakterien nur bei Personen mit Rosazea vorhanden waren. Ich habe Acne inversa und habe Angst, dass meine fünfjährige Tochter die Erkrankung geerbt hat. Kann man dem vorbeugen, wenn man frühzeitig etwas dagegen unternimmt? Welche Behandlungen kommen dabei infrage? Schaller: Bei einer genetischen Veranlagung zu Acne inversa sollten die Patienten auf Nikotin verzichten und kein Übergewicht haben. Die Vererbung dieser Erkrankung betrifft in erster Linie asiatische Patienten und wird bei Europäern kaum gesehen. Sollte es dennoch zu einer Acne inversa kommen, kann diese durch Antibiotika mit einer antientzündlichen Wirkung (Doxycyclin) behandelt werden. Zugelassen sind Biologika (Medikamente aus biologischen Substanzen, Anm. d. Red.), die bestimmte Entzündungsmediatoren hemmen, welche für die Acne inversa verantwortlich sind.