Als 2015 in Paris über das wichtigste Klimaabkommen verhandelt wurde, war bis zuletzt unklar, ob Nicaragua zustimmen würde. Immer wieder betonten die nicaraguanischen Verhandler, dass sie mit den Gesprächen unzufrieden seien. Die Weltgemeinschaft wartete mit Spannung: Würde die Welt sich darauf einigen, die Erderwärmung zu begrenzen? Oder würde Nicaragua ein Veto einlegen und das Pariser Abkommen damit in letzter Sekunde doch noch scheitern? Da soll Papst Franziskus höchstpersönlich zum Hörer gegriffen haben. Ob es diesen Anruf tatsächlich gegeben hat, könne er nicht bestätigen, sagt Christoph Bals, Geschäftsführer der Nichtregierungsorganisation Germanwatch, der die Klimaverhandlungen seit Jahren begleitet und in Paris selbst dabei war. Sicher sei jedoch, dass der Vatikan an dieser Stelle intervenierte. Über die Erzbischöfe habe er sich an die nicaraguanische Regierung gewandt. Am Ende, sagt Bals, war es vielleicht auch dieser Appell, der die nicaraguanische Delegation dazu bewegte, doch noch zuzustimmen – und ihre Bedenken erst nach Abschluss der Verhandlungen zu Protokoll zu geben.