Ein Schweizer Konzept soll Tausende Lehrstellen in den USA schaffen – als Tauschgeschäft für tiefere Zölle. Darum gehts Ausbildungschef Andreas Bischof schlägt vor, das Schweizer Lehrlingssystem in den USA aufzubauen. Die Schweiz bietet den USA damit Hilfe gegen den Fachkräftemangel an – im Austausch gegen tiefere Zölle. US-Ausbildner sollen in der Schweiz geschult werden und in Amerika neue Lehrbetriebe gründen. Wirtschaftsminister Guy Parmelin stellte das Berufsbildungsprojekt bei seiner USA-Reise vor – und es stiess auf Interesse. Es ist ein eher ungewöhnlicher Deal, den die Schweiz US-Präsident Donald Trump ­anbieten kann: Andreas Bischof, Ausbildungschef beim Uzwiler Konzern Bühler, hat laut «SonntagsZeitung» ein Konzept entwickelt, um in den USA Tausende Lehrstellen aufzubauen – im Austausch gegen tiefere Zölle. Erste Firmen beantragen Kurzarbeit Erste Firmen haben wegen der amerikanischen Zölle Kurzarbeit beantragt, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) auf Anfrage der «NZZ am Sonntag» bestätigt. Noch handle es sich um «Einzelfälle», doch das Seco erwartet eine Zunahme der Fälle, wobei die Maschinen- und Elektroindustrie wohl besonders betroffen seien. Markus Merkle, Geschäftsführer des Solothurner Metallbaubetriebs Agathon, sagt: «Unsere amerikanischen Kunden kaufen gerade sehr zurückhaltend ein.» Wirtschaftsminister Guy Parmelin brachte das Thema Lehrlingsausbildung diese Woche bei seiner USA-Reise bereits ins Spiel. Das Berufsbildungsgeschenk könnte bei Trump ankommen, denn sein Arbeitsmarkt­problem ist akut: Für seine neue Industriepolitik fehlen Hunderttausende ausgebildete Fach­kräfte. Lehrlinge sind in Amerika eine Seltenheit, weshalb es kaum ausgebildete Elektriker, Mechaniker und kaufmännische Angestellte gibt. Die Berufslehre in Amerika – von 0 auf 100 Bischofs Idee: Er will Trump unter die Arme greifen, indem die Schweiz in den USA, die Berufslehre etabliert – und zwar rasend schnell. Damit das im Eiltempo gelingt, schlägt Bischof vor, US-Ausbildner in die Schweiz zu holen und innert eines Monats zu schulen. Sie sollen dann fähig sein, zurück in der Heimat selbst Lehrbetriebe aufzubauen. Was hältst du vom Vorschlag, die Schweizer Berufslehre in die USA zu exportieren? Gute Idee, davon profitieren beide Seiten. Bringt wenig – die Systeme sind zu unterschiedlich. Hauptsache, die Schweizer Firmen werden entlastet. I Ich will nur die Antworten sehen. Gemäss Parmelins Sprecher Urs Wiedmer seien die Amerikaner «sehr am Schweizer System interessiert und sehen darin ein mögliches Modell für die Entwicklung ihrer Berufsbildung». Sollte der Deal Lehrstellen gegen Zölle tatsächlich zustande kommen, wäre das ein diplomatisches Meisterstück. Eine ausgewogene und ideologiefreie Berichterstattung Der Journalismus von 20 Minuten ist frei von Ideologie. Wir streben danach, Fakten und Meinungen zu trennen und bemühen uns, auch implizite Wertungen in der Wortwahl zu vermeiden. Wir belehren das Publikum nicht und schreiben keine Meinungsartikel zu politischen Themen. Unsere Journalistinnen und Journalisten nehmen keine politischen Tätigkeiten wahr. So steht es in unseren Publizistischen Leitlinien. Die Redaktion von 20 Minuten betreibt unabhängigen Journalismus. Sie bildet die Pluralität der Meinungen ab, solange sich diese im Rahmen des Rechtsstaates bewegen, deklariert die Positionen von Minderheiten oder Aussenseitern als solche und ermuntert die Leserschaft zur Reflexion, Debatte und Meinungsbildung. Die Universität Zürich attestiert 20 Minuten in einer Untersuchung, über Abstimmungen in der Schweiz besonders ausgewogen zu berichten.