Trumps Rom-Reise nährt neue Hoffnung auf Ende des Ukraine-Kriegs

Trumps Trip auf die Bühne der Weltpolitik: Ikonische Bilder und eine Tirade gegen Putin Von: Stephanie Munk Drucken Teilen Trumps erste Rom-Reise zur Papst-Beerdigung sorgen für neue Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs. Das Treffen mit Selenskyj im Petersdom könnte historisch sein. Rom – US-Präsident Donald Trumps erste Auslandsreise zur Papst-Beerdigung dauerte 14 Stunden und sorgte für ein ikonisches Bild: Trump und Selenskyj saßen vor der Papst-Beerdigung im Vatikan im Petersdom vertraut zusammen. Schnell hatte man zwei Stühle zusammengestellt. Umgeben von Gold und Marmor sprachen die beiden Präsidenten offenbar konzentriert miteinander, ohne Übersetzer. Trump und Selenskyj mit ikonischem Bild im Petersdom – Ukraine-Verhandlungen vor Papst-Beerdigung Es war ein komplett anderes Bild als das vom letzten Treffen der beiden Staatschefs im Weißen Haus: Damals wütende Gesichter, enttäuschte Minen, Verbitterung. Trump hatte Selenskyj Ende Februar im Washington regelrecht abgekanzelt, ihm mangelnden Dankbarkeit und Respektlosigkeit vorgeworfen. Am Samstag nun im Petersdom schien Trump dem Präsidenten des vom Ukraine-Krieg gebeutelten Landes tatsächlich konzentriert zuzuhören. Selenskyj dankte Trump danach dafür das gute, vielleicht sogar „historische“ Gespräch. Man habe viel besprechen können unter vier Augen, sagte er. Donald Trump sprach mit Wolodymyr Selenskyj am Rande der Papst-Beerdigung im Petersdom. © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Service/AP/dpa Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Kriegs: Hoffnung auf weiteres Trump-Selenskyj-Treffen zerschlägt sich Die Hoffnung auf ein zweites Treffen zwischen Trump und Selenskyj nach der Trauerfeier für Papst Franziskus zerschlug sich aber: Hatte es zuerst noch geheißen, ein zweites Gespräch sei anvisiert, flog Trump dann unmittelbar nach dem Gottesdienst für den Papst wieder in die USA zurück. Noch ein paar Mal Händeschütteln mit Präsidenten, Premierministern, Adligen und Kirchenvertretern, dann war der US-Präsident schon wieder weg. Nachdem Trump die Air Force One bestiegen hatte, erklärte dann laut New York Times ein Sprecher, ein zweites Treffen mit Selenskyj werde aufgrund der „sehr engen Terminpläne der Präsidenten“ nicht stattfinden. Trumps Reise nach Rom: Jeder Händedruck wird genau beobachtet Weil es Trumps erstes Zusammentreffen mit vielen der anderen Staatschefs bei der Papst-Beerdigung war, wurde jeder Händedruck, jede Begrüßung des US-Präsidenten in Rom genau beobachtet und analysiert. Nicht nur mit Selenskyj allein soll Trump über den Ukraine-Krieg gesprochen haben, auch in einer kurzen Vierer-Runde mit Selenskyj, dem britischen Premier Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Petersdom soll es über die Ukraine-Verhandlungen gegangen sein. Zu einer Begegnung kam es auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Danach hieß es, Trump habe zugestimmt, von der Leyen bald zu treffen. Das teilte eine Sprecherin der CDU-Politikerin mit. Trump spricht mit Meloni und Scholz bei Papst-Beerdigung Zu einer etwas längeren Begegnung kam es offenbar mit zwischen Trump und Italiens Regierungschefion Georgia Meloni: Das Büro von Meloni veröffentlichte laut New York Times Fotos, die ihn mit seiner Hand auf ihrer Schulter zeigen. Ein weiteres Foto zeigt Meloni neben Donald und Melania Trump im Gespräch im Petersdom. Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz soll am Rande der Papst-Beerdigung kurz mit Donald Trump gesprochen haben. Papst-Beerdigung in Rom: Trump trägt blau, Selenskyj im Anzug Fotostrecke ansehen Nach Papst-Begräbnis: Harte Worte von Trump gegen Putin zum Ende des Ukraine-Kriegs Auf dem Rückflug in die USA setzte Donald Trump dann einen Beitrag auf seiner Online-Plattform Truth Social ab, der sich ungewohnt scharf gegen Russlands Machthaber Wladimir Putin richtete. Trump schrieb: „Ich denke, er will den Krieg vielleicht gar nicht beenden, sondern mich nur an der Nase herumführen und muss anders behandelt werden.“ In gewohnter Manier wetterte Trump auch gegen Ex-US-Präsident Joe Biden, der bei der Papst-Beerdigung vier Reihen hinter ihm gesessen hatte. „Das ist der Krieg des schläfrigen Joe Biden, nicht meiner“, schrieb er. Auch Barack Obama gab er die Schuld an der Situation in der Ukraine. Hoffnung auf Ende des Ukraine-Kriegs - Selenskyj wohl zu Waffenstillstand bereit Dennoch ist die Hoffnung nach einer Friedenslösung im Ukraine-Krieg nach Trumps Reise in den Vatikan doch wieder ein wenig größer geworden: Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gab danach bekannt, Putin sei mit „direkten“ Verhandlungen mit der Ukraine über ein Ende des Krieges einverstanden. Emmanuel Macron schrieb auf X, Selenskyj habe in Rom bekräftigt, er sei zu einem „bedingungslosen Waffenstillstand“ bereit. „Nun liegt es an Präsident Putin, zu beweisen, dass er wirklich Frieden will.“ (smu)