„Israeli Style Watermelon“: Heftige Kritik an Plakat auf Israeltag

Das Berliner Restaurant Feinberg’s hat am vergangenen Freitag auf dem Israeltag der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Schöneberg für ein Getränk mit „gehäckselter, pürierter und zerhackstückelter“ Wassermelone geworben. Einige vermuten dahinter Fantasien der Zerstörung von Palästina, der Vernichtung von Palästinensern und kritisieren deshalb die Gastronomen. Das Plakat, um das es geht, zeigt einen gemalten Löwen mit einer Schürze, auf der die israelische Flagge zu sehen ist. Das Tier ist umgeben von Wassermelonen mit Gesichtern. Über dem Bild steht in Großbuchstaben „Watermelon meets Zion“ und „Israeli Style Watermelon gehäckselt, püriert und zerhackstückelt auf Eis mit Vodkashot“ – darunter aufgelistet die Preise. Ich habe soeben Strafanzeige gegen den Inhaber des Restaurants Feinberg‘s wegen dieses Plakats gestellt. Das öffentliche Billigen von bestimmten Straftaten ist verboten. Ich sehe die Voraussetzungen des § 140 Nr. 2 StGB erfüllt. Näheres muss nun die Staatsanwaltschaft prüfen. pic.twitter.com/gQwJDA5fpN — Adi Kara (@_adi_kara) April 26, 2025 Insbesondere auf X wird die Darstellung vehement kritisiert und diskutiert. So sehen einige einen klaren Bezug zu Palästina, da die Wassermelone häufig als Ersatz für die palästinensische Flagge verwendet wird – nicht nur, weil sie der Flagge farblich ähnelt, sondern auch, weil sie dort eine weit verbreitete Kulturpflanze und ein wichtiger Bestandteil der lokalen Küche ist. DIG distanziert sich von umstrittenem Plakat Der Vizepräsident der DIG, Constantin Ganss, bezieht Stellung auf X: „Ich distanziere mich von solchen Äußerungen, die niemandem auf dem Weg zu Koexistenz im Nahen Osten oder bei der Bekämpfung des Antisemitismus helfen“. Dass ein Caterer am Israeltag ein solches Getränk anbiete, sei geschmacklos und mit den Grundsätzen seiner Organisation nicht vereinbar. Andere sind so empört, dass sie bereits Anzeige gegen das Restaurant erstattet haben. Ein Nutzer schreibt, dass die öffentliche Billigung bestimmter Straftaten verboten sei und die Voraussetzungen des §140 Nr. 2 StGB in seinen Augen erfüllt sind. „Näheres muss nun die Staatsanwaltschaft prüfen.“ Auch der israelische Botschafter selbst dürfte auf das Plakat aufmerksam geworden sein. So kursiert derzeit ein Foto, das Ron Prosor zusammen mit Volker Beck direkt vor dem Stand des Restaurants zeigt. Inzwischen hat sich auch das Restaurant selbst zu dem Plakat geäußert und schreibt in einer Instagram-Story: „Das Wassermelonensymbol steht heute für eine weltweite, durch Antisemitismus und Nudenhass geprägten Bewegung von der wir selber regelmäßig Opfer werden.“ Man habe die Gelegenheit nutzen wollen, genau dieses Symbol auf humorvolle Weise aufs Korn zu nehmen. Die Pointe in den Augen der Restaurantbetreiber: „Moderne Symboliken des Judenhasses gehören im Mixxer zerschreddert“. Zu keinem Zeitpunkt sei „auch nur ansatzweise irgendeine Art von Gedanke im Spiel“ gewesen, der die Vernichtung der Palästinenser transportieren sollte. „Wir respektieren selbstverständlich und unhinterfragt das Lebensrecht aller Menschen“, so Feinberg‘s.