Umfrage: Trump nach 100 Tagen unbeliebt wie nie

Nach noch nicht ganz 100 Tagen im Amt befindet sich US-Präsident Donald Trump auf einem beispiellosen Tiefpunkt in der öffentlichen Meinung: Nur 41 Prozent der Amerikaner sind laut einer neuen Umfrage mit seiner bisherigen Amtsführung zufrieden. Die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut SSRS für den US-Sender CNN durchgeführt. Befragt wurden 1.678 US-Bürgerinnen und -Bürger. „Die Zustimmungsrate von 41 Prozent ist die niedrigste aller neu gewählten Präsidenten in 100 Tagen, die mindestens bis zu Dwight Eisenhower zurückreicht – einschließlich Trumps eigener erster Amtszeit“, heißt es bei CNN. Abwärtstrend seit Wochen – die Skepsis wächst Dabei zeigt sich ein deutlicher Abwärtstrend: Seit Februar ist die Zustimmung zu Trumps Entscheidungen um insgesamt sieben Prozentpunkte gesunken, allein seit März um vier Prozent. Nur 22 Prozent der Befragten geben an, seine Präsidentschaft ausdrücklich zu befürworten – während doppelt so viele (45 Prozent) sie klar ablehnen. Besonders stark fiel die Zustimmung bei Frauen und hispanoamerikanischen Bürgern. Auch in den eigenen Reihen wächst laut Umfrage die Skepsis. Zwar halten 86 Prozent der Republikaner Trump weiterhin die Treue, doch unter parteiunabhängigen Wählern ist seine Zustimmung auf 31 Prozent gefallen – ein Niveau, das zuletzt in seiner ersten Amtszeit erreicht wurde. Zoll-Krieg und Inflation kosten Trump Zustimmung der Wähler Mit einer Flut an „Executive Orders“ – also Dekreten, die am Parlament vorbei erlassen werden – stellt er das Land im Eiltempo um. Umwelt- und Klimaschutz, Frauenrechte und Medienfreiheit stehen ebenso im Fokus wie die Unabhängigkeit der Justiz. In der Außenpolitik setzt Trump auf eine Mischung aus Konfrontation und Kuschelkurs – vor allem im Umgang mit Russland und im Ukrainekrieg. 39 Prozent der Befragten finden das gut, 60 Prozent lehnen sein Vorgehen ab. Vertrauen in Trumps außenpolitische Fähigkeiten allgemein hat rund die Hälfte der Menschen. Demonstranten protestieren in New York gegen die Abschiebung von Einwanderern nach El Salvador. Copyright: Getty Images via AFP Vizepräsident J.D. Vance sorgte zudem mit scharfen Attacken auf Europas Sicherheitspolitik für Irritationen. Vance liegt in der Umfrage mit 41 Prozent gleichauf mit Trump, während 58 Prozent ihn ablehnen. Nur 40 Prozent geben an, eine positive Meinung vom Präsidenten zu haben, bei Vance sind es 34 Prozent. Inhaltlich verliert Trump auch in klassischen Kernbereichen an Rückhalt. Besonders seine Wirtschaftspolitik stößt zunehmend auf Kritik: Die Zustimmung zu seinem Umgang mit der Inflation ist auf 35 Prozent gefallen, ebenso zu seinen Zollplänen, die für Turbulenzen an den Märkten sorgen. Seine generelle Wirtschaftskompetenz bewerten nur noch 39 Prozent positiv. Auch beim Kernthema Einwanderung verliert Trump Donald Trump verliert auch bei einem seiner Kernthemen an Rückhalt: der Einwanderungspolitik. Anfang des Jahres konnte der US-Präsident in diesem Bereich noch einen Höchstwert verbuchen und lag sogar sieben Prozentpunkte über seinem besten Wert aus der ersten Amtszeit. Doch laut Umfrage ist dieser Vorsprung dahin: Nur noch 45 Prozent der Befragten unterstützen seine Einwanderungspolitik – ein Minus von sechs Prozentpunkten seit März. Im Dezember glaubten noch 60 Prozent an Trumps Problemlösungskompetenz – inzwischen sind es nur noch 53 Prozent. Eine Ausnahme bildet lediglich ein Thema: Trumps Haltung zu Geschlechtsidentität und Transgender-Personen stößt bei 51 Prozent der Befragten auf Zustimmung. Besonders hoch ist die Unterstützung in den eigenen Reihen – 90 Prozent der Republikaner stehen hinter ihm. Unter Unabhängigen sind es 48 Prozent, unter den Demokraten lediglich 16 Prozent. Rückhalt für Personalpolitik des US-Präsidenten schwindet Donald Trump wollte die US-Regierung gründlich umkrempeln – aber nur noch 42 Prozent unterstützen sein Vorgehen, vor allem Bundesangestellte zu entlassen. Das sind sechs Prozent weniger als im März. Noch deutlicher ist der Vertrauensverlust bei seiner Personalpolitik: 46 Prozent glauben, dass Trump die richtigen Leute für hohe Ämter auswählt – ein Rückgang um acht Prozentpunkte seit Dezember. Während 43 Prozent seine Eingriffe als notwendigen Neuanfang sehen, halten 57 Prozent seine Herangehensweise für eine Gefahr für das Land. Der Plan, Washington zu verändern, könnte ihm selbst zum Verhängnis werden. Eine knappe Mehrheit der Befragten (52 Prozent) glaubt, dass Trumps zweite Amtszeit das Land nachhaltig verändern werde. Ob zum Guten oder Schlechten geschieht, bleibt allerdings offen. Nur zwölf Prozent glauben, dass seine Politik keine bleibenden Spuren hinterlassen wird.