Bis zur Rente 8000 Euro monatlich: Ex-Direktorin eines öffentlich-rechtlichen Senders wird weiter bezahlt

Bis zur Rente 8000 Euro monatlich: Ex-Direktorin eines öffentlich-rechtlichen Senders wird weiter bezahlt Von: Amy Walker Drucken Teilen Bis zu ihrer Pensionierung hat eine ehemalige Direktorin des RBB, eines öffentlich-rechtlichen Senders, ein monatliches Ruhegehalt von mehr als 8000 Euro. Dieses Urteil fällte nun ein Gericht. Berlin – Die öffentlich-rechtlichen Sender geraten in Deutschland immer wieder in der Kritik. Ein besonders wunder Punkt sind die Einnahmen über den Rundfunkbeitrag, den in Deutschland fast jede und jeder bezahlen muss. Dies ist die größte Einnahmequelle der Sender, 2023 haben ARD, ZDF und Deutschlandradio dadurch neun Milliarden Euro eingenommen. Mit diesem Geld wird unter anderem natürlich auch das Personal bezahlt – und darüber gibt es immer wieder auch Ärger. RBB muss Ex-Direktorin bis zur Rente 8000 Euro im Monat bezahlen So sind die Gehaltsstrukturen aktuell wieder im Gespräch: Die frühere Programmdirektorin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Claudia Nothelle, hat weiterhin Anspruch auf volles Ruhegeld, wie ein Gericht am Freitag (25. April) urteilte. Eine entsprechende Klage des Senders gegen Nothelle auf Rückzahlung des Ruhegeldes wurde vom Arbeitsgericht Berlin abgewiesen. Der Sender habe den Arbeitsgerichtsprozess „voll verloren“, sagte eine Gerichtssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nothelle bekam demnach vom Gericht nicht nur die zwischenzeitlich eingestellten Zahlungen rückwirkend wieder zugesprochen. Sie wird auch in Zukunft weiterhin Ruhegeld beziehen. Die monatlichen Zahlungen betragen laut Gericht 8.437 Euro. Der Streitwert in dem Prozess lag insgesamt bei 503.690 Euro. Claudia Nothelle war bis 2016 Direktorin beim RBB. (Archivbild aus 2012) © IMAGO Nothelle war ab 2009 Programmdirektorin des RBB und verließ Ende 2016 den Sender auf eigenen Wunsch. Nach Auslaufen ihres Direktorenvertrages im Jahr 2019 bezog Nothelle den Angaben zufolge zusätzlich zu ihrer Abfindung ein Ruhegeld, das ihr laut Vertrag bis zur Rente zusteht. Nach den Vorwürfen von Vetternwirtschaft um die frühere Intendantin Patricia Schlesinger und ihren Rücktritt im August 2022 stellte die neue RBB-Führung im Dezember 2023 die Zahlungen ein. Eine Güteverhandlung zwischen dem Sender und der früheren Programmdirektorin scheiterte und beide Seiten beschritten den Klageweg. Nothelle ist seit 2017 Professorin für Fernseh-Journalismus an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Gehälter bei den öffentlich-rechtlichen ARD und ZDF: Dieser Intendant verdient am meisten Nothelle ist heute 61 Jahre alt, dürfte also noch bis sie 67 ist das Ruhegehalt bekommen. Die 8437 Euro im Monat sind aber nichts im Vergleich zu dem, was der RBB seiner aktuellen Intendantin bezahlt. Laut öffentlich zugänglichen Informationen der ARD bekam Katrin Vernau, die bis September 2023 im Amt war, 208.139 Euro im Jahr, das sind 17.344 Euro monatlich. Ihre Nachfolgerin Ulrike Demmer bekam von September bis Dezember 2023 den Angaben zufolge noch 73.334 Euro oder 18.333 Euro im Monat ausgezahlt. Auch diese Bezüge sind vergleichsweise wenig. Das höchste jährliche Gehalt, das ein öffentlich-rechtlicher Intendant bekommt, ging 2023 an Tom Buhrow vom Westdeutschen Rundfunk (WDR). Er bekam in dem Jahr 413.100 Euro an Bezügen, das sind 34.425 Euro an monatlichem Gehalt. Darüber hinaus bekommen die Intendanten der Sender noch Sachbezüge (zum Beispiel Dienstwagen oder eine Bahncard 100) und eine Aufwandsentschädigung, deren Zweck aber nicht weiter erläutert wird.