Spanien: Stromausfall legt Land lahm - Gefahr auch in Deutschland?

Berlin. Ein Blackout hat Spanien und Portugal lahmgelegt. Wäre ein solches Szenario auch hierzulande möglich – und was würde dann passieren? Ein massiver Stromausfall hat am Montagmittag Spanien, Portugal und Teile Frankreichs lahmgelegt. „Die ganze iberische Halbinsel“ sei betroffen, wie der portugiesische Netzbetreiber REN mitteilte. Die Wiederherstellung der Stromversorgung könne laut dem spanischen Netzbetreiber Red Eléctrica sechs bis zehn Stunden dauern. Wie es zu dem sogenannten Blackout kommen konnte, war zunächst unklar. Der Stromausfall legte vielerorts den Fern- und Nahverkehr lahm. Auch Internet- und Telefonnetz fielen zeitweise aus. Eine beängstigende Situation, die die Frage aufwirft: Wäre eine solche Situation auch in Deutschland möglich? Und was wären die Folgen? Auch interessant Stromausfall legt mehrere Länder lahm: Was ist ein Blackout? Bei einem Blackout handelt es sich einen Stromausfall, der weite Teile Deutschlands und dementsprechend einen großen Anteil der Bevölkerung betreffen könnte. Das kann zum Beispiel passieren, wenn deutlich mehr Strom verbraucht als eingespeist wird. Natürlich können auch technische Fehler und Schäden an den Stromleitungen – etwa durch Unfälle oder Stürme – eine Rolle spielen. Auch Sabotage oder ein Hackerangriff kämen als Gründe infrage. In der Regel sind diese Probleme aber in kürzester Zeit repariert oder behoben, sodass keine weitreichenden Folgen zu befürchten sind. Bisher hat es in Deutschland noch nie längerfristige Blackouts gegeben – und sie gelten als sehr unwahrscheinlich. Kürzere Stromausfälle hingegen kommen häufiger vor. Im Jahr 2020 etwa waren deutsche Haushalte im Schnitt 10,73 Minuten ohne Strom. Was funktioniert alles nicht mehr bei einem Blackout? Grundsätzlich ist bei einem Blackout das gesamte alltägliche Leben betroffen: Die Telekommunikation entfällt komplett, auch Notrufe lassen sich dann nicht mehr tätigen. Die Trinkwasserversorgung funktioniert nicht mehr, Supermärkte und Geschäfte müssen teilweise schließen, da die Kassensysteme, Kühltruhen und elektrischen Eingangstüren nicht mehr funktionieren. Unruhen wären eine mögliche Folge. Da die Ampelsysteme ausfallen, kann ein Blackout auch den Verkehr inklusive Bahn lahmlegen und den Flugverkehr stören. Krankenhäuser werden dann mit Notstromaggregaten versorgt, die in der Regel mit Diesel betrieben werden. Doch auch diese Vorräte sind endlich. Das „normale“ Leben wäre stillgelegt. In Lissabon fielen in Folge des Blackouts die Ampeln aus. Polizisten mussten den Verkehr regeln. © AFP | PATRICIA DE MELO MOREIRA Wie groß ist das Risiko für einen Blackout in Deutschland? Wie gut ist Deutschland für einen Blackout gewappnet? Die Bundesregierung schreibt dazu auf ihrer Website: „Deutschlands Stromversorgung gehört zu den sichersten in Europa.“ Demnach werde vorgesorgt, um einen landesweiten Stromausfall gar nicht erst möglich zu machen. Das Beste am Sonntag Die besten Geschichten der Woche – exklusiv ausgewählt von Birgitta Stauber. Jetzt Anmelden! Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu. Dafür wird die Stromversorgung „auf eine breitere Basis gestellt“. Heißt: statt nur auf fossile Energiequellen wie Kohle, Erdgas und Erdöl zu setzen, werden vermehrt auch erneuerbare Energiequellen wie Wasser oder Wind eingesetzt. Für den Notfall sind aber immer genügend Reserven vorhanden, um wieder auf fossile Energiequellen umschalten zu können. Somit soll die Stromversorgung auch kurzfristig gesichert werden können. Wie sollte man sich während eines Blackouts verhalten? Grundsätzlich ist es ratsam, alle wichtigen Geräte immer rechtzeitig aufgeladen zu haben, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Alternativ bietet es sich an, Powerbanks oder solarbetriebene Ladegeräte anzuschaffen. Dann sind zumindest die wichtigsten Geräte wie Laptops und Smartphones einsatzbereit. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät außerdem dazu, jederzeit etwas Bargeld zur Verfügung zu haben, da Geldautomaten im Falle eines Stromausfalls nicht mehr funktionieren. Zudem lohnt sich die Anschaffung eines batterie- oder handkurbelbetriebenen Radios, um eventuelle Mitteilungen der Behörden zu erhalten. Als Lichtquelle bieten sich Kerzen oder Taschenlampen an, zum Kochen ein Gasgrill oder Gaskocher. Der sollte aber nur draußen genutzt werden, um einer möglichen Erstickungsgefahr vorzubeugen.