Meeresschutz: Goldschmidt: Ostseeschutz soll ein Mitmachprojekt sein
Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Umweltministers Tobias Goldschmidt soll Ostseeschutz ein Mitmachprojekt sein. «Ganz zentral dafür wird eine neue Meeresschutzstation sein, die wir aufbauen», sagte der Grünen-Politiker bei einer Informationsveranstaltung zum Aktionsplan Ostseeschutz 2030 in der Stadthalle Eckernförde. Diese koordiniere nicht nur die Naturschutzarbeit für die Schutzgebiete, sondern fungiere etwa auch als Koordinierungsplattform. Das Personal für die Meeresschutzstation sei schon eingestellt - derzeit werde nach einer Immobilie gesucht. «Mit dem Aktionsplan Ostseeschutz 2030 haben wir eine sehr ambitionierte Vorlage gemacht, mit der wir in Schleswig-Holstein einen Beitrag leisten können, um dieses kranke Meer wieder gesundzumachen», sagte Goldschmidt. Drei marine Naturschutzgebiete geplant Im März 2024 hatte sich die Koalition nach monatelanger und zum Teil scharf geführter öffentlicher Auseinandersetzung auf neue Schutzgebiete geeinigt. Die Pläne von Goldschmidt für einen Nationalpark verschwanden in der Schublade. Stattdessen sollen künftig rund 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee und damit deutlich mehr als bisher unter strengem Schutz stehen. Geplant sind drei marine Naturschutzgebiete auf knapp acht Prozent der Ostseefläche des Landes westlich der Insel Fehmarn, in der südlichen Hohwachter Bucht sowie zwischen der Schleimündung und Gelting. Die dafür nötigen Ausweisungsverfahren sollen nach Goldschmidts Angaben im Mai starten. Das Verfahren soll 2026 abgeschlossen sein. Die bisherigen Natura2000-Flächen mit 4,5 Prozent der Ostseefläche erhalten einen strengeren Schutzstatus. Sie liegen bei der Sagasbank südlich von Fehmarn, beim Stoller Grund östlich der Eckernförder Bucht und in der Geltinger Bucht. Auf Landwirte im Einzugsgebiet der Ostsee kommen früheren Angaben zufolge Einschränkungen zu. Sie sollen die Einträge von Stickstoff und Phosphat bis zum Jahr 2030 um 10 Prozent und bis 2035 um 20 Prozent im Vergleich zu heute reduzieren. © dpa-infocom, dpa:250428-930-475239/1