Auswirkung der US-Zollpolitik: Mercedes-Benz will weiteres Modell in Alabama bauen

Kopiere den aktuellen Link Zur Merkliste hinzufügen Die US-Importzölle auf Autos fressen bei Mercedes-Benz einen großen Teil des Gewinns auf. Jetzt reagiert der Fahrzeughersteller mit einer Entscheidung für die Fertigung. Der Autobauer Mercedes-Benz will angesichts der US-Importzölle ein weiteres Modell in seinem US-Werk bauen. Ab 2027 solle in Tuscaloosa (Alabama) ein neues auf US-Kunden angepasstes Fahrzeug des Mittelklasse-Segments Core produziert werden, teilte Mercedes am Donnerstag mit. Die Stuttgarter wollen damit nach eigenem Bekunden auch ihr Bekenntnis zum US-Markt unterstreichen. Das Core-Segment mit Modellen wie der E-Klasse und dem Kompakt-SUV GLC ist bei Mercedes das mengenmäßig größte Segment. Welches Modell konkret in Tuscaloosa neu hergestellt werden soll, teilte Mercedes nicht mit. Konzernchef Ola Källenius hatte am Vortag zur Zahlenvorlage bereits in Aussicht gestellt, in den USA expandieren zu wollen - und dies auch bei Gesprächen mit der US-Regierung um deren Zollpolitik in die Waagschale zu werfen. "Es ist ein natürlicher Schritt, ein weiteres Modell nach Alabama zu bringen", sagte Källenius laut Mitteilung. "Dies ist Teil unserer Strategie, unser Engagement in den Vereinigten Staaten zu vertiefen." Mercedes beschäftigt in Tuscaloosa mehr als 6.000 Menschen und stellt dort vor allem die großen SUV-Modelle GLS und GLE sowie deren Elektrovarianten her. Viele dieser Autos werden auch exportiert. Vergangenes Jahr liefen in dem Werk rund 260.000 Autos vom Band. Mercedes hat auf dem wichtigen US-Markt insgesamt knapp 325.000 Pkw verkauft. Wegen der zurzeit geltenden Importzölle von US-Präsident Donald Trump steht bei Mercedes in der Pkw-Sparte in diesem Jahr nahezu die Hälfte des eingeplanten operativen Gewinns im Feuer, wie die Schwaben am Vortag mitteilten. dpa