„Ich merkte sofort: Das ist ein großer Fisch“ - Vater und Söhne fangen Riesen-Wels

„Ich merkte sofort: Das ist ein großer Fisch“ – Vater und Söhne fangen Riesen-Wels Von: Emily Spanel Drucken Teilen Den Fang ihres Lebens haben Angler am Gründonnerstag gemacht. Ein Vater und seine zwei Söhne haben einen 60-Kilo-Wels aus dem Werratalsee in Hessen gezogen. Eschwege – Für Armin Knigge und seine Söhne Leon und Lukas aus Reichensachsen ist es wohl der Fang ihres Lebens: 1,84 Meter lang und geschätzt zwischen 50 und 60 Kilogramm schwer ist der Wels, den sie am Gründonnerstag aus dem Werratalsee zogen. Angler Armin Knigge fängt Riesen-Wels: „Ich merkte sofort: Das ist ein großer Fisch“ Das Gefühl nach dem Rekordfang sei auch einige Tage später unbeschreiblich. „Ich bin seit über 30 Jahren im Angelsportverein Eschwege aktiv, doch so einen Fisch habe ich in all den Jahrzehnten noch nie gefangen“, sagt der erfahrene Angler Armin Knigge, noch immer überglücklich. „Für mich persönlich ist das ein echtes Highlight, das ich so schnell nicht vergessen werde.“ Mannshoher Fisch: Der kapitale Wels aus dem Werratalsee bei Eschwege war 1,84 Meter lang. © Privat/nh Wenn Armin Knigge von dem Angelabenteuer mit seinen Söhnen berichtet, hat er noch immer Gänsehaut. Alle drei sind Mitglieder im Angelsportverein Eschwege und haben schon so einige Fische an Land gezogen – und diese Erfahrung kam dem Trio auch im Kampf mit dem Waller zugute. „Keine fünf Minuten nach dem Ablegen meldete mein Sohn einen Biss – erst dachte er, es sei ein großer Hecht“, berichtet der Reichensächser. „Doch dann sagte er: ,Der Fisch hat sich festgesetzt.‘ Ich übernahm die Rute und merkte sofort: Das ist ein großer Fisch – und der hängt ganz sicher nicht irgendwo fest.“ Blick ins Wasser: Rund 30 Minuten dauerte der Kampf mit dem etwa 60 Kilogramm schweren Wels. © Privat/nh Kapitaler Wels aus dem Werratalsee: Drill währt über eine halbe Stunde Der Waller hatte auf die schwere Spinnrute gebissen, die glücklicherweise für solch einen riesigen Fisch ausgelegt ist. Beim Einholen des Fisches sei dieser nicht zum Boot gekommen – sogar ganz im Gegenteil: Der Wels war so stark, dass er das Boot beim Drill hin- und herzog. „Letztlich kam das Boot zum Fisch, nicht umgekehrt.“ Nach etwa 15 bis 30 Minuten Drill habe der Fisch endlich aufgegeben. Gemeinsam brachten Vater und Söhne ihn ans Ufer, wo ihnen Mitglieder des Angelsportvereins Eschwege beim Anlanden hilfreich zur Seite standen. Weltrekord Der Wels, auch Waller genannt, gilt als der größte Süßwasserfisch Europas. Seine durchschnittliche Größe liegt zwischen 60 Zentimetern und 1,5 Metern, mit einem Gewicht von 15 bis 45 Kilogramm. Sein Habitat sind große, warme Seen sowie tiefe, langsam fließende Gewässer. Der schwerste Wels der Welt, der offiziell gewogen wurde, war ein Exemplar, das 2015 im italienischen Po-Delta gefangen wurde. Es hatte eine Länge von 2,65 Metern und wog 127 Kilo. Der Fang ereignete sich im Übrigen direkt vor dem angrenzenden Schwimmbereich – dort, wo im Sommer normalerweise die Badegäste im Wasser sind. „Ein durchaus unerwarteter Ort für einen solchen Brocken“, sagt Armin Knigge. Der Fang wurde selbstverständlich ordnungsgemäß gemeldet. Wels aus dem Werratalsee liefert 20 Kilogramm Filet Ein gelungenes Angelabenteuer mit besonderen Momenten und reicher Ausbeute: Neben dem Riesenwaller zogen (von links) der neunjähige Lukas und Leon, 14 Jahre alt, auch noch Hechte aus dem Werratalsee. © Privat/nh Aus dem Rekordwaller wurde schließlich rund 20 Kilogramm Filet gewonnen – hochwertiges, grätenfreies Fettfisch-Filet, das sich bestens für leckere Gerichte eigne, wie es der Reichensächser beschreibt. Verwandte, Freunde und Nachbarn jedenfalls freuten sich riesig über den frischen Fisch zum Karfreitag – „das Fleisch ist wirklich hervorragend im Geschmack“. Noch am selben Abend und auch am darauffolgenden Tag waren die Knigges erneut am See und haben noch einige wunderschöne Hechte gefangen, wie sie typisch für den Werratalsee sind. „Es war rundum ein gelungenes Angelabenteuer mit besonderen Momenten und reicher Ausbeute“, sagt Armin Knigge dankbar. Es sei eine wunderbare Vater-Söhne-Tour gewesen, die allen viel Freude gemacht habe. „Die Spannung, der Kampf mit dem Fisch, das anschließende Teilen mit Familie und Freunden – das sind genau die Momente, für die ich diesen Sport liebe.“ (Emily Hartmann)