USA: Bayer wendet sich in Glyphosat-Klagewelle an Supreme Court
Der Leverkusener Chemiekonzern Bayer hat sich wegen mehrerer Klagen im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat in den USA an den Supreme Court gewandt. Aufgrund unterschiedlicher, "widersprüchlicher" Urteile in verschiedenen US-Bundesstaaten sei aus Sicht des Unternehmens "eine Überprüfung durch das oberste Gericht der USA erforderlich", hieß es als Begründung. Konkret geht es in der angefragten Überprüfung um einen Fall aus dem Bundesstaat Missouri aus dem Jahr 2023. Bayer hofft allerdings auf ein positives Grundsatzurteil des Supreme Court, das die aktuelle Klagewelle etwas eindämmen könnte. Aktuell laufen in den USA mehrere Zehntausend Klagen gegen die Bayer-Tochter Monsanto wegen mutmaßlicher Gesundheitsschäden, die durch das glyphosathaltige Mittel Roundup verursacht worden sein sollen. In einigen Fällen wurde Bayer zu Schadensersatz verurteilt, in anderen wiederum freigesprochen. In vielen Fällen wurden Vergleiche geschlossen. Bayer betont Sicherheit von Roundup Im Detail gehe es vor allem um die Frage, ob Klagen wegen fehlender Warnhinweise auf dem Produkt zulässig seien, teilte Bayer mit. Diese Klagen basieren in der Regel auf dem Recht einzelner Bundesstaaten, was aus Sicht des Unternehmens jedoch mit geltendem US-Bundesrecht im Konflikt stehen könnte. Zudem gehe es um die grundsätzliche Frage, ob glyphosathaltige Produkte überhaupt vertrieben werden dürfen. © ZEIT ONLINE Newsletter ZEIT Geldkurs Tschüss, Finanzchaos: In acht Wochen erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie bessere Geldroutinen aufbauen und das mit den ETFs endlich angehen. Anschließend erhalten Sie unseren Geld-Newsletter mit den besten Artikeln rund um Finanzen. Registrieren Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt. Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement. Diese E-Mail-Adresse ist bereits registriert. Bitte geben Sie auf der folgenden Seite Ihr Passwort ein. Falls Sie nicht weitergeleitet werden, klicken Sie bitte hier . Gleichzeitig betont Bayer immer wieder, dass die Sicherheit von Roundup-Produkten wissenschaftlich erwiesen und durch die Aufsichtsbehörden weltweit bestätigt sei. Auch in der EU wird seit Jahren über dieses Thema debattiert: 2015 hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung, ein Gremium der Weltgesundheitsorganisation, Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Allerdings sage die Feststellung nicht aus, dass die tatsächliche Anwendung zu Krebskrankheiten führt, schränkten die Expertinnen und Experten ein. Klagewelle kostet Bayer Milliarden Es ist nicht das erste Mal, dass sich Bayer um eine Klärung vor dem obersten Gericht der USA bemüht: 2022 war ein anderes Glyphosat-Verfahren vom Supreme Court abgelehnt worden. Das Gericht entschied, sich nicht mit dem Fall zu befassen. Die 2018 angerollte Klagewelle im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter hat Bayer bereits mehrere Milliarden US-Dollar gekostet. Aktuell sind noch mehrere Zehntausend Fälle offen. Gleichzeitig wurden bis zum 31. Januar 2025 rund 114.000 von insgesamt etwa 181.000 Verfahren per Vergleich beigelegt oder erfüllten aus verschiedenen Gründen nicht die Vergleichskriterien.