Russland-Spionageschiff vor Irland entdeckt - brisanter Verdacht

Russland-Spionageschiff vor Irland entdeckt – brisanter Verdacht Von: Jekaterina Jalunina Drucken Teilen Russische Spionageschiffe werden öfter in verschiedenen Gewässern gesichtet. (Symbolbild) © Stefan Sauer Vor der Westküste Irlands hat die irische Marine ein russisches Spionageschiff entdeckt. Die Besatzer verweigern den Kontakt. Dublin – Ein Aufklärungsschiff der russischen Nordflotte hat sich in den vergangenen Tagen durch die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) Irlands bewegt und dabei eine Zusammenarbeit mit der irischen Marine verweigert. Das berichtet die irische Tageszeitung Irish Times unter Berufung auf Verteidigungskreise. Bisher hat die Politik in Russland dazu noch nicht Stellung bezogen. Demnach handelt es sich um die „Viktor Leonow“, ein rund 100 Meter langes Spionageschiff, das Anfang der Woche erstmals von den irischen Behörden gesichtet wurde. Es wird derzeit vom Patrouillenschiff „LÉ Samuel Beckett“ verfolgt, das versucht, den Kurs und Zweck des russischen Schiffs zu ermitteln. Spionageschiff aus Russland verweigert Kommunikation – Irische Streitkräfte intensivieren Überwachung Wie aus dem Bericht hervorgeht, bestätigte die Besatzung der „Viktor Leonow“ zwar den Empfang eines Funkspruchs der irischen Marine, verweigerte jedoch jede weitere Kommunikation. Aus Sicherheitskreisen heißt es, die irischen Streitkräfte hätten versucht, „den Einsatzort in irisch kontrollierten Gewässern zu bestimmen“. Laut Einschätzung von Beobachtern wird vermutet, dass das endgültige Ziel des Schiffs Kuba sei. Zusätzliche Überwachung erfolgt ebenso aus der Luft. Ein Seefernaufklärer des Irish Air Corps sowie ein Überwachungsflugzeug der britischen Royal Air Force (RAF) begleiten die Bewegungen des Schiffs. Flugdaten zeigen, dass ein Seeaufklärer am Mittwoch über dem Seegebiet vor der Küste des Countys Mayo im Einsatz war. Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern Fotostrecke ansehen Spionageschiff aus Russland vor Irlands Küste: Irische Regierung bereits informiert Bislang hat das russische Schiff nicht gegen die Seerechtsvorschriften verstoßen, dennoch sorgt die Präsenz für Besorgnis. Sicherheitsexperten vermuten, dass das Militär von Machthaber Wladimir Putin mithilfe der „Viktor Leonow“ möglicherweise die Unterwasserinfrastruktur Irlands ausspähen will – insbesondere am Meeresboden verlegte Datenkabel. Die irische Regierung wurde über die Aktivitäten des russischen Schiffes informiert. Die Luftüberwachung wird vom Casement Aerodrome in Dublin aus koordiniert, das RAF-Flugzeug operiert vom schottischen Stützpunkt Lossiemouth. Putins „Schattenflotte“ wurde bereits oft in vielen Gewässern gesichtet. Die „Viktor Leonow“ wurde zwischen 1985 und 1988 in Polen gebaut und zählt zur Vishnya-Klasse russischer Aufklärungsschiffe. Sie gilt als speziell ausgestattet für die elektronische Aufklärung und wird regelmäßig in internationalen Gewässern zur strategischen Datenerfassung eingesetzt. (jal)