Neue Kleinwagen sind ein teures Vergnügen. Modelle aus Vorbesitz sind zwar günstiger, diese sollten aber wie der Kia Rio über bestimmte Eigenschaften verfügen. Nach 23 Jahren auf dem deutschen Markt war Schluss: Kia stellte im April 2023 den Vertrieb des Rio ein. Zuletzt war die vierte Generation des Kleinwagens am Start (Typ YB, seit 2017). Qualität Für die Auswertungen des Kia Rio im aktuellen TÜV-Report wurden drei Hauptuntersuchungen analysiert. Das Gute für Gebrauchtwageninteressenten: Die Mängelquoten des Rio befinden sich über die Jahrgänge hinweg unter dem Durchschnittsvergleich. Die Prüfpunkte Fahrwerk, Bremsen, Licht und Umwelt meistert der Kleinwagen meist ohne Beanstandungen; oder sie liegen - wie etwa beim Licht- und Ölverlustcheck - auf durchschnittlichem Niveau. Karosserie und Innenraum Im Herbst 2020 erhielt der Kia Rio ein Facelift. (Foto: Kia) Optisch vermittelt der Kleinwagen mit klaren Linien und knackigen Proportionen Selbstbewusstsein und wirkt dabei erwachsen. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet, das Interieur vermittelte zumindest in den höheren Ausstattungsversionen Wohlfühlcharakter. Den Kia Rio der vierten Generation gab es ausschließlich als Fünftürer. Das 4,07 Meter lange Fahrzeug bietet gute Platzverhältnisse, das Kofferraumvolumen variiert je nach Stellung der Rücksitzlehnen zwischen 325 und knapp 1100 Litern. Im Herbst 2020 erhielt der Kleinwagen ein Facelift. Hier gab es etwa kleine kosmetische Eingriffe bei den Luftöffnungen und den Nebelleuchten. Motoren und Antrieb Die optischen Unterschiede zum Vor-Facelift-Modell sind gering. (Foto: Kia) Einstiegsbenziner war ein 62 kW/84 PS starker 1,2-Liter-Vierzylinder - bis 2020 mit 1.248 Kubikzentimetern, seitdem mit 1.197 ccm. Wie der 1.4er mit 73 kW/99 PS kam er ohne Turbounterstützung aus. Als Durchschnittsverbrauch gab Kia Werte um 5 Liter an. Wer eine Automatik sucht, muss zum 1.4er greifen. Eine Vierstufen-Automatik konnte für den bis Mitte 2019 erhältlichen 1.4er geordert werden. Außerdem bot Kia einen Einliter-Dreizylinder-Turbo in den Ausbaustufen mit 74 kW/100 PS und 88 kW/120 PS an, die im Schnitt zwischen 4,5 und 5,3 Liter verbrauchen. Wie beim 1.2er sorgt beim 100 PS-Turbo ein manuelles Fünfganggetriebe für die Kraftübertragung an die Vorderräder; für den 1.4er und den 120 PS stand ein manuelles Sechsganggetriebe bereit. Alternativ konnten Erstkäufer beim stärkeren Turbo ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) ordern. Seit dem Facelift konnte auch der 100-PS-Turbo mit DSG bestellt werden. Bei der Topversion kam seitdem ein 48-Volt-Mildhybridsystem zum Einsatz. Ein 1,4-Liter-Diesel mit 66 kW/90 PS gab nur ein kurzes Gastspiel. Bereits Mitte 2018 wurde er aus dem Programm genommen. Ausstattung und Sicherheit Das Cockpit des Kia Rio: übersichtlich. (Foto: Kia) Der Rio wurde zunächst in den Kia-typischen Ausstattungslinien Attract, Edition 7, Spirit, GT Line und Platinum Edition angeboten. Die Basisvariante hatte unter anderem Bordcomputer, Lichtsensor und Radio mit USB-Anschluss an Bord, eine Klimaanlage mussten aber Erstkäufer dazu buchen. Das Topniveau wartete etwa mit 17-Zöllern, Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung, Navi, Parksensoren und Rückfahrkamera auf. Ab "Spirit" gehörten auch viele Assistenten zum Serienumfang. Für die unteren Linien waren sie optional verfügbar. Fazit Der Kia Rio sieht gut aus und bietet in den höheren Komfortlinien viel Ausstattung. Sein bislang solides Abschneiden beim TÜV spricht ebenfalls für ihn. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 500 Kia Rio der vierten Generation aus Vorbesitz auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 5000 Euro.