Sabotage am Badischen Bahnhof: Anschlag bestätigt

Am 9. April kam es am Badischen Bahnhof in Basel zu einem Stromausfall. Nun ist klar: Es handelte sich dabei um einen Anschlag. Darum gehts Ein Stromausfall am Badischen Bahnhof in Basel am 9. April war das Ergebnis eines Anschlags. Unbekannte zündeten Brandsätze, was zu erheblichen Schäden an der Bahninfrastruktur führte. Ein Bekennerschreiben, das in linksradikalen Kreisen kursiert, erklärt den Angriff als Protest gegen den Kapitalismus. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt ermittelt, äussert sich jedoch nicht zu den Details. Vor knapp drei Wochen kam es am Badischen Bahnhof in Basel zu einem Stromausfall. Die Deutsche Bahn bestätigte nun gegenüber «Blick», dass es sich dabei um einen Anschlag handelte. Unbekannte hätten in der Nacht auf den 9. April Brandsätze gezündet und dabei «wichtige Kabel der Bahninfrastruktur» beschädigt. Aufgrund der Kabelbrände sei es in jener Nach zum Stromausfall gekommen, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn zu «Blick» sagt. Dabei seien Teile des Bahnhofs lahmgelegt worden, der Güter- und Personenverkehr wurde gestört. Die nachfolgende Reparatur habe rund 24 Stunden gedauert. Bekennerschreiben liegt vor In einem Bekennerschreiben, das auf dem linken Infoportal «Barrikade» veröffentlich wurde, übernehmen Unbekannte nun die Verantwortung: Man habe die Infrastruktur beschädigt, weil Basel ein «zentraler logistischer Knotenpunkt von Warenströmen» sei, die den «kapitalistischen Normalzustand am Laufen halten». «Unser Angriff richtet sich konkret gegen den länderübergreifenden Schienenverkehr für Güter und Personen», heisst es im Bekennerschreiben weiter. Kritisiert werden im Schreiben neben dem Transport von Kriegsmaterial via Schienenverkehr und geplünderten Rohstoffen via Schiffscontainer auch die in Basel ansässige Pharma- und Chemieindustrie und das «Grenz- und Migrationsregime». Die Klimafreundlichkeit des Schienenverkehrs wird ebenfalls angeprangert: Statt weniger, werde immer mehr CO 2 in die Atmosphäre «gepustet». Im Namen von grüner Energie und klimafreundlicher Mobilität werde «in immer grösserem Ausmass Lithium, Kobalt und seltene Erden abgebaut und somit Öko- und Lebenssysteme zerstört». Nicht das erste Mal Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, die für die Aufklärung der Tat am Badischen Bahnhof zuständig ist, äussert sich mit Verweis auf das Amts- und Untersuchungsgeheimnis gegenüber «Blick» nicht. Bereits im Sommer 2024 gab es Sabotagen am Schienennetz: Beim Angriff auf das französische Schnellzugnetz am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris wurden linksextreme Täter vermutet. Terrorexperte Peter Neumann sagte damals zu 20 Minuten, dass es solche Angriffe auf das Zugnetz bereits in der Vergangenheit gegeben habe. Die Angreifer glaubten, «die Schnellzüge seien ein Symbol des Kapitalismus und die Bahn der Superreichen».