Für eine soziale Wärmewende in Frankfurt Von: Christoph Manus Drucken Teilen Protestaktion des Bündnisses Wärmewende am Mainova-Gelände im Gutleut. © Renate Hoyer 60316 Frankfurt/Renate Hoyer Ein neues Bündnis hat am Sonntag vor dem Mainova-Kraftwerk für mehr Tempo bei der Wärmewende geworben. Ihm ist zudem wichtig, dass diese die Mieterhaushalte nicht übermäßig belastet. Das neue Bündnis Wärmewende Frankfurt, das von zehn Frankfurter Organisationen getragen wird, hat am Sonntag mit einer Aktion vor dem Mainova-Kraftwerk im Gutleutviertel, an der sich etwa 40 Menschen beteiligten, eine klimafreundliche Wärmeversorgung gefordert und die Pläne der Stadt und des mehrheitlich städtischen Energieversorgers Mainova scharf kritisiert. Dieser stellt am morgigen Dienstag seine Bilanz für das vergangene Jahr vor. „Wir befürchten, dass die Wärmewende weder rasch kommt noch sozial umgesetzt wird“, sagte Alexis Passadakis von Attac am Sonntag. Das Bündnis kämpft unter anderem für einen schnellen Gasausstieg und kritisiert deshalb den laufenden Bau eines Gaskraftwerks auf dem Gelände am Main. Die Stadt müsse der Gasstrategie von Mainova eine klare Absage erteilen, forderte Karl Hoehn von Attac. Schon weil es gelte, Mieterinnen und Mieter vor absehbar steigenden Gaspreisen zu schützen. Das Bündnis tritt zudem für warmmietenneutrale Sanierungen von Wohngebäuden und einen Schutz vor steigenden Wohnkosten durch faire Tarife und die gezielte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte ein. Die Gruppen werfen der Stadt vor, bisher keinen verbindlichen Fahrplan vorlegen zu können, wie sie die von ihr beschlossene Klimaneutralität bis 2035 schaffen will. Sie schlagen etwa vor, das Tempo des Fernwärmeausbaus auf mindestens 50 Kilometer pro Jahr zu erhöhen und bei der Gebäudemodernisierung eine Sanierungsrate von vier Prozent pro Jahr anzustreben.