Virginia Giuffre: Ihr Tod und die Verschwörungstheorien

Die Familie trauert, das Netz spekuliert: Der Tod Virginia Giuffres, Schlüsselfigur im Epstein-Skandal, sorgt für viele Fragen. Darum gehts Virginia Giuffre, ein Opfer im Epstein-Skandal, ist verstorben. Ihr Tod wird von der australischen Polizei untersucht. Giuffre war eine zentrale Figur im Fall um Jeffrey Epstein und erhob schwere Vorwürfe gegen Prinz Andrew. Ein alter Post von Giuffre, in dem sie betont, nicht selbstmordgefährdet zu sein, sorgt für Verschwörungstheorien. Der Tod des im Epstein-Skandal verwickelten Missbrauchsopfers Virginia Giuffre kommt vielen Menschen suspekt vor. Die australische Polizei hat bekannt gegeben, den Todesfall zu untersuchen, obwohl er nach ersten Erkenntnissen aber nicht als verdächtig eingestuft worden sei. Die 41 Jahre alte Giuffre war eine Schlüsselfigur im Fall der sexuellen Misshandlungen Minderjähriger rund um den verstorbenen US-Investor Jeffrey Epstein. Giuffre hatte dem Milliardär vorgeworfen, sie als Sex-Sklavin missbraucht und sie als 17-Jährige zum Sex an den britischen Prinzen Andrew weitergereicht zu haben. AFP Alter Tweet aus 2019 kommt zum Vorschein Im Dezember 2019 hatte das Opfer in einem Post auf X klargemacht, dass sie keine Absicht habe, sich das Leben zu nehmen: «Ich mache öffentlich bekannt, dass ich in keiner Weise selbstmordgefährdet bin. Ich habe dies meinem Therapeuten und meinem Hausarzt mitgeteilt. Sollte mir etwas passieren, lasst das im Interesse meiner Familie nicht untergehen und helft mir, sie zu beschützen. Zu viele böse Menschen wollen mich eliminieren», hatte Giuffre geschrieben. Der alte X-Beitrag gibt nun Anlass für wilde Verschwörungstheorien auf Social Media. Einer der ersten, der sich zu Wort meldete, war Donald Trump Jr. Der Präsidentensohn teilte Giuffres Post und fügte hinzu: «Das ist wild.» Auch die republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene äusserte sich zu Giuffres Tod, indem sie das Wort «Suizid» ausdrücklich in Anführungszeichen schrieb. «Die Wahrheit muss ans Licht kommen, egal, wer verantwortlich ist.» Die rechtsextreme US-Aktivistin Laura Loomer stimmt Trump Jr. zu: «Ich glaube nicht, dass Virginia Giuffre Suizid begangen hat. Genauso wenig wie ich glaube, dass Jeffrey Epstein Suizid begangen hat. Erst hat sie einen Autounfall, und jetzt heisst es, sie hätte sich das Leben genommen? Klingt, als wünschte sich jemand ihren Tod.» Familie glaubt nicht an Tötung Die Familie des Epstein-Opfers teilt die Meinung von Loomer nicht. Giuffre habe «den Grossteil ihres Lebens für Gerechtigkeit für sich und andere Opfer sexuellen Missbrauchs», gekämpft, so die Angehörigen. «Doch am Ende war der Preis möglicherweise zu hoch.» «Wir haben unsere Schwester verloren, ihre Kinder haben ihre Mutter verloren, und ihre Mutter ihre Tochter», sagte Giuffres Schwägerin Amanda Roberts unter Tränen. «Sie war eine der schönsten Seelen, die man je kennen lernen durfte. Aber ich glaube, manchmal wird diese Last zu schwer.» Virginia Giuffre war Gewaltopfer Giuffre selbst hatte vergangenen März durchblicken lassen, dass es ihr psychisch nicht gut ging. Nach der Kollision ihres Autos mit einem Schulbus wurde sie verletzt in ein Spital eingeliefert. Sie veröffentlichte in Online-Netzwerken ein Foto von ihren Gesichtsverletzungen und schrieb dazu, sie habe nur noch vier Tage zu leben. Medienberichte zufolge hatte die 41-jährige Mutter dreier Kinder zudem Probleme mit ihrem Ehemann, von dem sie getrennt lebte. In einem Insta-Video erhob sie Missbrauchsvorwürfe gegen Robert Giuffre, mit dem sie 22 Jahre verheiratet war. In einem Interview mit der US-Zeitschrift «People» sagte sie: «Ich konnte mich gegen Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein wehren, die mich misshandelt haben. Aber der häuslichen Gewalt in meiner Ehe konnte ich bis vor kurzem nicht entkommen. Nach dem jüngsten körperlichen Übergriff meines Mannes kann ich nicht länger schweigen.» Darum wurde das Kommentarfeld deaktiviert Wir wissen, wie wichtig es ist, eure Meinung zu teilen. Leider müssen wir die Kommentarspalte bei diesem Artikel geschlossen lassen. Es gibt Themen, bei denen wir wiederholt Hasskommentare und Beleidigungen erhalten. Trotz intensivem Aufwand findet in diesen Kommentarspalten kein konstruktiver Austausch statt. Das bedauern wir sehr. Bei Storys rund um Todesfälle, Verbrechen und Unglücke verzichten wir ebenfalls auf die Kommentarfunktion. Uns ist der Austausch mit euch enorm wichtig – er ist ein zentraler Bestandteil unserer Plattform und ein wesentlicher Baustein einer lebendigen Demokratie. Deshalb versuchen wir die Kommentarspalten so oft wie möglich offenzuhalten. Ihr habt es selbst in der Hand: Mit respektvollen, konstruktiven und freundlichen Kommentaren tragt ihr dazu bei, dass der Dialog offen und wertschätzend bleibt. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch in der nächsten Kommentarspalte!