Berlin. Ein außergewöhnlicher Zusammenbruch legt Spanien und Portugal lahm. Wie wahrscheinlich ist so etwas für Deutschland – und was wäre wenn? Am Montagmittag gingen auf der Iberischen Halbinsel die Lichter aus: Ein außergewöhnlicher Stromausfall legte Spanien, Portugal sowie zwischenzeitlich Teile Frankreichs und Andorras lahm. Ampeln fielen aus, der Zugverkehr in ganz Spanien war unterbrochen, an Flughäfen herrschte Chaos. Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion Hinter den Kulissen der Politik - meinungsstark, exklusiv, relevant. Jetzt Anmelden! Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu. Der Vorfall zeigt, welche weitreichenden Folgen ein Zusammenbruch des Stromsystems haben kann, und lenkt den Blick auf die Stabilität der Versorgung in Deutschland. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema: Stromausfall? Was ist in Spanien und Portugal passiert? Totaler Blackout: Um halb eins am Mittag ging in Spanien und Portugal plötzlich nichts mehr, die Stromversorgung war zusammengebrochen. Auch interessant Laut der spanischen Zeitung „El País“ war sie im Norden und Süden der Halbinsel etwa eine Stunde später wieder hergestellt, in Teilen Galiciens, des Baskenlandes und Kataloniens später am Nachmittag ebenfalls. Aber große Teile des Landes waren auch Stunden nach dem Ausfall noch ohne Strom. Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica ging am Nachmittag davon aus, dass es noch sechs bis zehn Stunden dauern könnte, bis der Strom überall wieder fließt. Was den Blackout verursacht hat, war am Montag zunächst unklar. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise auf einen Cyberangriff“, erklärte EU-Ratspräsident António Costa im Onlinedienst X. Ähnlich zitierte das Magazin „Politico“ Teresa Ribera, Exekutiv-Vizepräsidentin der EU. Ministerpräsident Pedro Sánchez hat eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen. Auch interessant Update Millionen ohne Strom Massiver Blackout in Spanien: Wie sollte man sich verhalten? Von Ferdinand Heimbach • vor 2 Stunden Kann es einen solchen Ausfall auch in Deutschland geben? Die Bundesnetzagentur bemühte sich am Montag, Sorgen vor einem ähnlichen Szenario in Deutschland zu zerstreuen. „Die Stromversorgung in Deutschland ist stabil“, hieß es in einem Statement der Bonner Behörde. „Ein großflächiger, langanhaltender Blackout ist in Deutschland unwahrscheinlich.“ Das deutsche Stromsystem verfüge über zahlreiche Sicherungsmechanismen, die auch kontinuierlich geprüft und bei Bedarf angepasst würden. Exklusive Politik-Hintergründe – für Sie recherchiert Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hält großflächige, langanhaltende Stromausfälle für „sehr unwahrscheinlich“. Sollte es aber doch dazu kommen, dann hätte das Folgen für alle Lebensbereiche, so das Amt. Wie würde sich ein solcher Stromausfall auswirken? Laut BBK würde ein großflächiger, langandauernder Stromausfall alle Bereiche kritischer Infrastruktur betreffen – das umfasst etwa Telekommunikationsnetze, die Wasserversorgung, aber auch die Krankenversorgung. In diesen Bereichen gibt es deshalb aber auch Vorsorgemaßnahmen wie Notfallpläne, Übungen für den Ernstfall oder Notstromaggregate. #14 Katrin Göring-Eckardt über ihr Leben in der Diktatur – und den Nachteil ostdeutscher Dialekte Meine schwerste Entscheidung Was passiert bei einem Blackout in Krankenhäusern? Die Krankenhäuser in Deutschland würden im Fall eines Stromausfalls für mindestens 24 Stunden durch Notstrom versorgt werden. Dadurch könnten auch laufende Operationen fortgesetzt werden. „Die Notstromversorgung deutscher Krankenhäuser ist in diversen Verordnungen und Normen geregelt. Demnach müssen alle Kliniken über Notstromaggregate verfügen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dieser Redaktion. Dies können zum Beispiel dieselbetriebene Generatoren, aber auch Batterieanlagen sein. „Aufgabe dieser Aggregate ist es, lebenswichtige Prozesse aufrechtzuerhalten. OPs sollen im Fall eines Stromausfalls zu Ende geführt oder lebenserhaltende Geräte weiter betrieben werden können“, so Gaß. Wie können sich Bürgerinnen und Bürger vorbereiten? Die Katastrophenschützer raten dazu, für den Notfall alternative Lichtquellen bereitzuhalten: Taschenlampen, Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeuge, Camping- oder Outdoorlampen. Außerdem solle man darauf achten, dass Telefone und Laptops geladen sind oder gegebenenfalls Ersatzakkus bereit haben. Auch solarbetriebene Powerbanks könnten nützlich sein. Außerdem rät das BBK, ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio zu Hause zu haben, um bei einem längeren Ausfall Mitteilungen der Behörden empfange zu können.