Ein umfangreicher Stromausfall wie am Montag in Spanien und Portugal ist in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur nicht zu befürchten. "Ein großflächiger, langanhaltender Blackout ist in Deutschland unwahrscheinlich", teilte die Behörde in Bonn mit. Netzagentur-Chef Müller: Deutschland ist gut vorbereitet Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bekräftigte dies am Abend in der "ARD-Tagesschau". Ein solcher Fall sei in Deutschland auch so noch nicht vorgekommen. Das deutsche Stromnetz sei redundant ausgelegt. Konkret bedeute das, dass eine Leitung immer ausfallen könne und eine andere Leitung einspringen würde. "Das heißt, wir haben mehrere Sicherungssysteme im deutschen Stromnetz", sagte Müller. "Und natürlich für den Fall der Fälle hätten wir Kraftwerke, sogenannte schwarzstartfähige Kraftwerke, die ein solches Netz wieder aufbauen könnten. Das heißt, Deutschland ist gut vorbereitet." Iberisches Stromnetz am Mittag zusammengebrochen Auch die Sprecherin der Netzagentur verwies auf zahlreiche Sicherungsmechanismen in Deutschland. Diese würden kontinuierlich auf ihre Eignung geprüft und bei Bedarf angepasst. Zu den Stromausfällen in Südwesteuropa sei die Netzagentur in Kontakt mit den Übertragungsnetzbetreibern. Das Stromnetz von Spanien und Portugal war am Mittag auf dem Festland zusammengebrochen, auch Teile Frankreichs waren kurzzeitig betroffen. Die Auswirkungen sind massiv. Flugzeuge können nicht mehr landen, U-Bahnen stehen still. Ampeln sind ausgefallen und Garagentore lassen sich nicht mehr öffnen. Zahlungen sind nur noch mit Bargeld möglich, allerdings funktionieren die Bankautomaten nicht mehr, sodass den Menschen nur das Geld zur Verfügung steht, das sie bereits haben. Spanischer Regierungschef: Erleben kritische Stunden Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez rief die Bürger des Landes dazu auf, Ruhe zu bewahren. "Bis die Stromversorgung wiederhergestellt ist, werden wir einige kritische Stunden erleben", sagte er bei einer Ansprache an die Menschen, die im spanischen Fernsehen übertragen wurde. Sánchez rief dazu auf, nur kurze und zwingend notwendige Gespräche mit dem Handy zu führen und die Notrufnummer 112 nur zu nutzen, wenn es unbedingt nötig sei, um die Netze nicht zusätzlich zu belasten. Zu den Ursachen des landesweiten Blackouts sagte Sánchez, es könne keine Hypothese ausgeschlossen werden, es dürfe aber auch nicht spekuliert werden.