Menschen in Bayern viel zu nachlässig bei Impfschutz: „Potenziell lebensbedrohliche Erkrankung“

Menschen in Bayern viel zu nachlässig bei Impfschutz: „Potenziell lebensbedrohliche Erkrankung“ Von: Felix Herz Drucken Teilen Nur ein Fünftel der Erwachsenen in Bayern ist gegen FSME geimpft. Die Krankheit kann lebensbedrohlich sein. Experten warnen vor Nachlässigkeit. München – In Bayern zeigt sich eine gewisse Nachlässigkeit bei der Impfung gegen die von Zecken übertragene FSME. Lediglich 20 Prozent der Erwachsenen besitzen laut Gesundheitsministerium einen Impfschutz. Fast ganz Bayern ist FSME-Risikogebiet. Die Impfung schützt nicht vor Lyme-Borreliose. Frühzeitige Erkennung ist entscheidend. © IMAGO / NurPhoto „Das ist zu wenig, denn die FSME ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark verursachen kann“, erklärte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) in München. Bei den Schulanfängern lag die Impfquote bei etwa 37 Prozent. Gefährliche Erkrankung FSME: Zeit des höchsten Risikos beginnt jetzt Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) verzeichnete bis zum 22. April vier FSME-Fälle. Im Vergleich dazu waren es im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt bereits 17 Fälle. Das höchste Ansteckungsrisiko bestehe von April bis Oktober. (Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie täglich über alle wichtigen Geschichten aus Bayern. Jetzt nach einer kurzen Registrierung bei unserem Medien-Login USER.ID anmelden.) Fast ganz Bayern gilt als Risikogebiet Das Robert Koch-Institut (RKI) betrachtet nahezu ganz Bayern, mit Ausnahme der Stadt Schweinfurt, als Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Diese Erkrankung kann zu Entzündungen der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks führen. Die Viruserkrankung kann dauerhafte neurologische Schäden verursachen oder sogar lebensbedrohlich sein. Dringend mit der Impfung beginnen Gerlach zufolge sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Diese Impfungen werden in der Regel gut vertragen und von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Ungeimpfte sollten zügig mit der Impfung beginnen, da ein zeitlich begrenzter Schutz frühestens nach der zweiten Impfung bestehe. Wer bereits grundimmunisiert ist, sollte an die Auffrischung denken. Kein Schutz gegen Lyme-Borreliose Gegen Lyme-Borreliose, ebenfalls durch Zecken übertragen, gibt es keinen Impfschutz. Bis zum 22. April wurden dem LGL 264 Fälle gemeldet, im Vorjahr waren es 277. Die Krankheit lässt sich gut mit Antibiotika behandeln, sollte jedoch frühzeitig erkannt werden. Eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle gilt als Warnzeichen, so das Ministerium. Experten empfehlen, Zecken nach einem Biss schnellstmöglich zu entfernen und bei Unsicherheit ärztlichen Rat einzuholen. Bei einer Wanderröte in den Tagen nach einem Biss sollte man sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. (fhz)