Razer Wolverine V3 Pro im Test: Ein Controller nach meinem Geschmack

Ich habe schon viele Gaming-Controller ausprobiert – auch hier im Blog. Es sind günstige Exemplare dabei gewesen, wie eine Reihe von Snakebyte, aber auch Pro-Modelle, etwa der Turtle Beach Stealth Ultra. Dennoch bleibt mein persönlicher Favorit bislang der DualSense der Sony PlayStation 5, welcher ein echter Handschmeichler ist – auch in der Edge-Version. Da ich es gerne simpel habe, zocke ich am Gaming-PC aktuell aber in aller Regel mit dem Xbox-Controller für Windows. Doch der Razer Wolverine V3 Pro dürfte diesen jetzt dauerhaft an meinem Rig ersetzen. Warum? Das verrate ich euch im Test. Generell mag ich es schnörkellos: Ja, das Zusatz-Display des Turtle Beach Stealth Ultra ist z. B. eine nette Sache, aber wenn ich ehrlich bin, ist das am Ende eher ein Gimmick. Mir ist wichtig, dass der Controller gut in der Hand liegt, wenn möglich Hall-Sensoren für die Sticks und Trigger einsetzt – und sich auf jeden Fall am PC per 2,4 GHz verbinden lässt, um den Input-Lag zu minimieren. Wenn es dann noch ein paar frei belegbare Zusatztasten gibt, dann reicht das. Premium muss man nicht durch allerlei Kuddelmuddel erreichen, Haptik und Optik spielen auch eine erhebliche Rolle. Und da kann der Razer Wolverine V3 Pro definitiv punkten. Technische Daten des Razer Wolverine V3 Pro Controller für Xbox und PC (Windows 11) mit integriertem Akku Kabellose Verbindung: 2,4 GHz (Razer Hyperspeed Wireless) per USB-Dongle Kabelgebundene Verbindung: USB-C auf USB-A Analogsticks mit Hall-Sensoren Vier zusätzliche Tasten an der Rückseite Zwei zusätzliche Schultertasten Audio-Ausgang Akkulaufzeit: Bis zu 20 Stunden Gewicht: ca. 304 g Lieferumfang: Controller, Transporttasche, USB-Dongle, zwei zusätzliche Stick-Kappen, Ladekabel Preis: 219,99 Euro Mit 219,99 Euro ist der Razer Wolverine V3 Pro keine günstige Anschaffung. Jener Preis gilt für die weiße Version, die mir zum Testen vorgelegen hat. Die schwarze Ausführung kostet sogar 10 Euro mehr. Da muss der Hersteller schon einiges bieten, damit sich diese Kosten lohnen. Ausstattung und Verarbeitung des Razer Wolverine V3 Pro Wer sonst mit dem Xbox-Controller zockt, wird sich schnell an die Ergonomie des Razer Wolverine V3 Pro gewöhnen. Das Design liegt ähnlich in der Hand, allerdings sind die unteren Wölbungen etwas abgerundeter und kürzer. Die Sticks fühlen sich, auch aufgrund der Hall-Sensoren, jedoch komplett anders an. Sie sind etwas schwergängiger, dadurch aber präziser zu bedienen. Im Gegensatz zum offiziellen Xbox-Controller von Microsoft, der separate Batterien benötigt, ist der Akku fest in den Wolverine V3 Pro direkt integriert. Dieser wird per USB-C aufgeladen. An der Rückseite sitzen links und rechts jeweils zwei zusätzliche Tasten, die sich frei programmieren lassen. Diese fühlen und hören sich wie Maus-Tasten an, was daran liegt, dass Razer nach eigenen Angaben hier die gleichen Switches verwendet. Auch das Steuerkreuz, welches deutlich leiser und wertiger wirkt als das Original, erinnert in seinem Klickverhalten an Maus-Tasten. Für die Schulter-Trigger könnt ihr im Übrigen über zwei kleine Schieberegler zwischen einem mit dem Original-Controller vergleichbaren Widerstand sowie einem sehr kurzen Anschlagsweg wechseln. Mit M1 und M2 sitzen im oberen Bereich auch zwei weitere Zusatztasten, die ihr über die Begleit-App frei belegen könnt. Razer machte das zum Launch im Übrigen etwas kompliziert, denn ihr habt dafür diese App benötigt. Inzwischen besteht aber nach einem Firmware-Update auch Kompatibilität zur zentralen Razer-Software Synapse. Kabellos arbeitet der Wolverine V3 Pro im Übrigen mit einer Polling-Rate von 500 Hz, wenn ihr keine Kopfhörer verbunden habt. Das müsst ihr aber in der Synapse-Software aktivieren, sonst sind es als Standard 250 Hz – auch mit am Pad angeschlossenen Kopfhörern. Der Original-Xbox-Controller erreicht am PC nur 125 Hz. Heruntergebrochen heißt das, dass der Wolverine V3 Pro eine deutlich niedrigere Eingabeverzögerung ermöglicht und sich in Spielen responsiver anfühlt. Allerdings hängt es von eurer Empfindlichkeit ab, wie sehr euch das auffallen wird. Generell ist das schon eine tolle Sache und fällt bei Geschicklichkeitsspielen definitiv ins Gewicht. Übrigens ist auch das beiliegende, matte Case recht hochwertig. Haptisch fühlt sich der Razer Wolverine V3 Pro ebenfalls deutlich wertiger an, als Microsofts Original. Auch hier sind die Bügel im Übrigen fein texturiert, damit ihr besseren Halt habt. Mir gefällt die Platzierung der rückseitigen Tasten sehr, da man quasi automatisch die Finger auf sie legt. Ich habe sie beim Zocken auch nicht versehentlich betätigt, die hohe Empfindlichkeit der Tasten kann aber etwas gewöhnungsbedürftig sein. Praxistest Der Razer Wolverine V3 Pro liegt super in der Hand, auch wenn er ergonomisch für mich immer noch nicht an Sonys DualSense heranreicht, den ich als nahezu perfekt empfinde. Die matte Oberfläche ist gegen Fingerabdrücke recht unempfindlich und die gute Erreichbarkeit der hinteren Tasten, verbunden mit ihrem Maustasten-Feeling, hat dafür gesorgt, dass ich tatsächlich Bock hatte, die Buttons zu belegen und sie im Alltag als nützlich empfunden habe. Die Deadzones der Analogsticks waren mir ab Werk etwas zu weitläufig, aber das habe ich mir dann einfach zurechtgebastelt. Es ist jedenfalls ein Segen, dass Razer auf Hall-Sensoren setzt. Dies sollte man eigentlich von einem Premium-Controller wie dem Wolverine V3 Pro auch erwarten, doch Microsoft mit dem Elite Controller und Sony mit dem DualSense Edge beweisen, dass das leider nicht unbedingt zum Standard gehört. Die zusätzlichen Buttons an der Oberseite kann man mit den auf den Triggern liegenden Tasten ebenfalls relativ gut erreichen, sie fühlen sich für mich aber nicht so natürlich an, wie die rückseitigen Buttons. Dass man die Schultertasten mit einem langen und einem kurzen Anschlagsweg nutzen kann, ist cool. Der kurze Widerstand ist vor allem für Shooter geeignet. Wer übrigens im Multiplayer die niedrigste Eingabeverzögerung überhaupt wünscht, kann kabelgebunden im PC-Modus auch eine Polling-Rate von 1.000 Hz erreichen. Mir persönlich haben aber die 250 bzw. 500 Hz im kabellosen Modus ausgereicht. Das ist immer noch ein Mehrwert gegenüber Microsofts Original mit nur 125 Hz. Falls ihr euch bislang gefragt habt, ob der Razer Wolverine V3 Pro auch Bluetooth beherrscht: Das kann ich mit einem klaren „Nein“ beantworten. Das schränkt zwar die Kompatibilität ein, doch die erhöhte Verzögerung bei einer Bluetooth-Verbindung halte ich ohnehin für ein zu großes Hindernis. Deswegen taugt Sonys DualSense etwa aus meiner Sicht am Rechner rein gar nichts, so sehr ich ihn an der PlayStation 5 schätze. Auch wenn Razer das übrigens nicht bewirbt: Nach dem neuesten Update unterstützt der Wolverine V3 Pro im Grunde auch Sensa HD Haptics wie z. B. das Gaming-Kissen Freyja und das Headset Kraken V4 Pro. Gefällt euch das nicht, solltet ihr das Vibrieren, passend zu Soundeffekten in Spielen, in den Sensa-Settings ausschalten. Razers Angabe von 20 Stunden Akkulaufzeit kommt nach meinem Eindruck sehr gut hin. Das hängt aber natürlich auch von der Art von Spielen ab, die ihr startet – und wie stark zum Beispiel die Rumble-Funktion zum Einsatz kommt oder ob ihr einen Kopfhörer verbindet. Das Zocken mit dem Wolverine V3 Pro macht jedenfalls enormen Spaß und ich habe dank der Ergonomie, die dem offiziellen Xbox-Controller stark ähnelt, keine lange Eingewöhnungszeit benötigt. Die bessere Haptik, die zusätzlichen Buttons und die geringere Eingabeverzögerung sind dabei Aspekte, welche das Spielgefühl definitiv verbessern. Mein Fazit zum Razer Wolverine V3 Pro Der Razer Wolverine V3 Pro ist ein toller Gaming-Controller ohne unnötige Gimmicks, aber mit wesentlichen Mehrwerten, wie der deutlich höheren Polling-Rate (bis zu 500 Hz kabellos) als beim offiziellen Xbox-Controller. Benötigte man anfangs noch eine separate App für die Einrichtung, so stehen die Funktionen inzwischen auch über Synapse bereit. Zumal Razer sogar Support für Sensa HD Haptics nachgeliefert hat – sehr cool. So soll der Launch des Wolverine V3 Pro wohl etwas holprig verlaufen sein. Beurteile ich den Stand jetzt, mit der neuesten Firmware, so liegt hier für mich aber abseits des Sony DualSense / DualSense Edge der wohl beste Controller vor, den ich bislang zum Zocken genutzt habe. Am PC wird der Wolverine V3 Pro, auch aufgrund des geringeren Input-Lags, den offiziellen Xbox-Controller definitiv ersetzen. Zu bedenken ist natürlich, dass der Preis sich mit 219,99 Euro gewaschen hat – 229,99 Euro kostet die schwarze Version. Dafür bekommt ihr hier einen erstklassigen Controller mit nützlichen Mehrwerten, auch in Form der insgesamt sechs Zusatztasten, geboten. Von mir gibt es jedenfalls beide Daumen nach oben. Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.