Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich trotz des Zollstreits verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg im April leicht auf 86,9 Punkte, wie das Münchner ifo Institut zu seiner Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Im März hatte er bei 86,7 Punkten gelegen. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Die Firmen zeigten sich weniger skeptisch bei der aktuellen Lage, blickten aber etwas pessimistischer auf ihr künftiges Geschäft, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. "Die Unsicherheit unter den Unternehmen hat zugenommen." Die deutsche Wirtschaft stelle sich "auf Turbulenzen ein". Pessimismus bei Exporteuren Besonders bei den Dienstleitern und auf dem Bau verbesserte sich das Geschäftsklima demnach. "Insbesondere im Gastgewerbe hellte sich die Stimmung auf", sagte Fuest. Im Bauhauptgewerbe sei das Geschäftsklima auf den höchsten Wert seit Mai 2023 gestiegen. Umfrage-Chef Klaus Wohlrabe führt dies auch auf die geplanten Infrastruktur-Investitionen der künftigen Bundesregierung zurück. Führungskräfte in Industrie und Handel waren nicht so positiv gestimmt. Besonders der Pessimismus der Exporteure sei deutlich gestiegen, sagte Fuest. "Das ist ganz klar auf den Zollkrieg zurückzuführen." Der Handelsstreit und die Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump haben weltweit für Sorgen vor negativen Auswirkungen auf den Welthandel gesorgt. Trump hatte auch Strafzölle auf Importe aus der Europäischen Union verkündet, diese wenig später aber teilweise wieder ausgesetzt. Ifo Institut, München Das Münchner ifo Institut beschäftigt sich seit 1949 mit der Analyse von Wirtschaftspolitik. Etwa zwei Drittel seines Etats stammen aus öffentlichen Zuwendungen. Der Rest stammt aus anderen Quellen, etwa aus der Politikberatung. Das Institut, zu dessen bekanntesten Publikationen der monatliche Geschäftsklimaindex gehört, ist als eingetragener Verein organisiert und wird seit 2016 von dem Ökonomen Clemens Fuest geleitet. Der ifo-Index basiert auf etwa 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.