"Clair Obscur: Expedition 33": Voll auf die Baskenmütze
Inhalt Auf einer Seite lesen Inhalt Seite 1 Voll auf die Baskenmütze Seite 2 Tränen im Vergnügungspark Diese Geschichte ist äußerst hanebüchen. Sie ist aber auch zu schön erzählt, um sich groß darüber aufzuregen: In einer an Paris angelehnten Fantasiestadt namens Lumiere geht der Blick der Menschen ängstlich zum Horizont. Dort thront, weit entfernt, ein gigantischer Monolith, auf dem eine Zahl leuchtet. Einmal im Jahr erhebt sich eine riesenhafte Gestalt vor dem Monolith, radiert die alte Zahl aus und schreibt die nächstniedrigere hin. Im selben Augenblick sterben alle Menschen Lumieres, deren Alter die neue Kennzahl überschritten hat. Sie werden einfach zu Asche und wehen davon. Das geht seit Jahrzehnten so. Die ältesten Menschen in der bekannten Welt sind deshalb bloß 33 Jahre alt. Und wie jedes Jahr bricht eine Expedition ins Land jenseits von Lumiere auf, um den Monolithen zu erreichen und das tragische Schauspiel ein und für alle Mal zu stoppen. "Clair Obscur: Expedition 33" Veröffentlichung: 24. April 2025 Plattform: Microsoft Windows, Playstation 5, Xbox Series X/S Alter: USK-Freigabe ab 16 Preis: 50 Euro, enthalten im Xbox Game Pass Japan trifft Frankreich Wem das alles zu absurd klingt, der kann Clair Obscur: Expedition 33 getrost abhaken. Denn dieses Rollenspiel lebt von der Kombination wilder Ideen. Gleichzeitig beweist es ein tiefes Verständnis dafür, was den Spaß von Rollenspielen ausmacht, oder genauer: von japanischen Rollenspielen. Clair Obscur: Expedition 33 erinnert mit seiner Reise durch magische Landschaften an die einflussreiche Final-Fantasy-Serie, mit seinen schick designten Menüs an Persona. Es folgt der Tradition japanischer Rollenspiele, die Geschichte ist äußerst melodramatisch und das Kampfsystem rundenbasiert. Wüsste man es nicht besser, könnte man denken, es stammt von einem der bekannten japanischen Spielestudios. Tatsächlich kommt Clair Obscur aber aus Frankreich, entwickelt von dem vergleichsweise kleinen Studio Sandfall Interactive. Damit erklären sich dann auch die französischen Einflüsse: Lumiere sieht aus wie Paris in der Belle Époque, die Charaktere tragen Baskenmützen, und geflucht wird auch in der englischen Synchronisation auf Französisch. © ZEIT ONLINE Newsletter ZEIT Geldkurs Tschüss, Finanzchaos: In acht Wochen erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie bessere Geldroutinen aufbauen und das mit den ETFs endlich angehen. Anschließend erhalten Sie unseren Geld-Newsletter mit den besten Artikeln rund um Finanzen. Registrieren Mit Ihrer Registrierung nehmen Sie die Datenschutzerklärung zur Kenntnis. Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt. Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement. Diese E-Mail-Adresse ist bereits registriert. Bitte geben Sie auf der folgenden Seite Ihr Passwort ein. Falls Sie nicht weitergeleitet werden, klicken Sie bitte hier . Das größte Klischee aber sind die Pantomimen, mannshohe Marionetten mit zu großen Händen und Köpfen, die wie an unsichtbaren Fäden heranhüpfen. Im Kampf lassen sie ihre Holzrübe auf die armen Mitglieder der Expedition niedersausen. Wer nicht ganz schnell ausweicht, wird zu hektisch spielender Akkordeonbegleitung in wenigen Attacken eingestampft. Rundenweise Reaktionstests Kämpfe gegen laufende Steinhaufen, leuchtende Ritter und Riesenmarionetten sind eine tragende Säule des Spiels. Ihnen stehen mehrere spielbare Figuren gegenüber, die über individuelle taktische Besonderheiten verfügen: Lune sammelt beim Zaubern Farbpunkte, mit denen sie Folgezauber verstärkt. Maelle verändert beim Fechten laufend ihre Haltung. Welche Talente jeder Charakter lernt und im Kampf bereithält, welches Dreierteam in den Kampf geschickt wird und wie es sich ergänzt, macht dabei einen großen Unterschied. Freunde taktischer Brett- und Kartenspiele können hier stundenlang die besten Synergieeffekte austüfteln. An dieser Stelle ist ein externer Inhalt eingebunden Zum Anschauen benötigen wir Ihre Zustimmung Bitte aktivieren Sie JavaScript damit Sie diesen Inhalt anzeigen können. Weiter Wichtiger als die taktische Vorbereitung ist aber die Ausführung. Hier zeigt Clair Obscur: Expedition 33 seine zentrale Idee, wie das jahrzehntealte Genre modernisiert werden könnte: mit dosierter Action. Viele eigene Angriffe beinhalten einen Reaktionstest und sind stärker, wenn im richtigen Augenblick der A-Knopf gedrückt wird. Heikel werden die Reaktionstests, wenn man auf die Angriffe der Gegner reagieren muss, die wiederum teils individuelle Angriffsmuster haben. Die Spielerinnen und Spieler müssen einschätzen, wann eine Attacke trifft, wann sie ausweichen oder kontern, um die Gegner aus dem Konzept zu bringen. So ähnlich kennt man das aus harten Action-Rollenspielen wie Elden Ring. Nicht ausweichen ist übrigens keine Option; ab der normalen Schwierigkeit können auch Fußsoldaten die ganze Gruppe mit wenigen Hieben auslöschen. Ein einfaches Spiel ist Clair Obscur: Expedition 33 nicht. Umso spektakulärer ist es, wenn man einen übermächtigen Gegner mit einem präzise gesetzten Knopfdruck auf die Matte legt.