VW-Edelmarke auf Talfahrt: Porsche-Schreckensbilanz zum Start ins neue Jahr Von: Patrick Freiwah Drucken Teilen Ein Gewinneinbruch und ein schwächelnder Absatz in wichtigen Märkten setzen Porsche zu. Vor allem China sorgt für Sorgenfalten – und neue US-Zölle könnten zum nächsten Bremsklotz werden. Stuttgart/München – Porsche ist mit einem herben Rückschlag ins Jahr 2025 gestartet. Der Sportwagenbauer meldete für das erste Quartal einen Umsatzrückgang um 1,7 Prozent auf 8,86 Milliarden Euro. Schwerer wiegt jedoch der Einbruch beim operativen Ergebnis: Dieses schrumpfte um satte 40,6 Prozent auf nur noch 760 Millionen Euro – deutlich schwächer als von Analysten erwartet. Die operative Marge fiel damit von 14,2 auf nur noch 8,6 Prozent. Am Montag hatte das Unternehmen bereits seine Jahresprognose gesenkt. Der Konzern sieht sich gezwungen, auf steigende Kosten und schwierige Märkte mit einem Umbauprogramm zu reagieren – doch das kostet. Porsche plant 2025 Sonderkosten in Höhe von 1,3 Mrd. Euro ein Porsche rechnet im laufenden Jahr mit Sonderbelastungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro – eine halbe Milliarde mehr als bislang geplant. Allein im ersten Quartal flossen rund 200 Millionen Euro in konkrete Umbaumaßnahmen und das Batteriegeschäft. Für das Gesamtjahr erwartet CEO Oliver Blume aktuell einen Umsatz zwischen 37 und 38 Milliarden Euro – rund zwei Milliarden Euro weniger als bisher angenommen. Finanzchef Jochen Breckner gibt sich in einer Mitteilung kämpferisch: „Das erste Quartal fällt erwartungsgemäß schwächer aus. Zudem wird die makroökonomische Lage herausfordernd bleiben. Dem können wir uns nicht komplett entziehen, aber wir steuern mit aller Kraft dagegen.“ Herausfordernde Zeiten für Porsche-Chef Oliver Blume und Co. Eines der Sorgenkinder ist der elektrische Taycan (Archivbild). © Patrick Scheiber/Kegler/Imago Porsche bricht auf dem chinesischen Markt ein – Absatz minus 42 Prozent Während Porsche sich in einer Transformation befindet, bleibt der chinesische Markt ein großer Sorgenfaktor: Dort sackten die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent ab. Porsche praktiziert hierbei laut Reuters eine „wertorientierte Angebotssteuerung“: keine Rabatte, kein Preiskampf. Ein hehres Ziel, das allerdings mit massivem Volumenverlust bezahlt wird. Die Konkurrenz aus China drückt die Preise, während Porsche auf Exklusivität setzt. Besonders betroffen ist den Angaben zufolge der Porsche Taycan: Die Nachfrage nach vollelektrischen Luxusmodellen ist rückläufig, gerade in der Volksrepublik, wo ein harter Wettbewerb unter den Herstellern tobt. Noch läuft es für Porsche in den USA – aber Zölle schlagen bald durch In den USA konnte Porsche im ersten Quartal 2025 noch einmal zulegen. Viele Käufer nutzten die Chance vor Inkrafttreten der neuen US-Zölle durch die Trump-Administration. Seit April gelten 25 Prozent Einfuhrabgaben auf importierte Fahrzeuge – und Porsche verfügt über keine eigene Fertigung in den Vereinigten Staaten. Ranking: Auf diese Automarken fahren Deutsche am meisten ab Fotostrecke ansehen Weil Kunden von der Volkswagen-Tochter für April und Mai feste Preise zugesagt wurden, trägt der Hersteller die entstehenden Mehrkosten durch höhere Einfuhrabgaben selbst. Auch hier drohen also sinkende Margen. (PF mit dpa)